Von Stefanie Heckel |Kempten/OberallgäuIn ein paar Noten und Textzeilen kann der ganze Zauber von Weihnachten stecken. Zumindest fürCenta Theobald, stellvertretende Vorsitzende des Allgäu-Schwäbischen-Musikbunds aus Buchenberg. Es ist das Lied "Stille Nacht, heilige Nacht", das für sie all diesen Zauber enthält und das für sie eines der "schönsten Weihnachtslieder überhaupt" ist. Wenn in gut eineinhalb Wochen Heiligabend ist, wird aber nicht nur dieser Klassiker im Hause Theobald gespielt und gesungen. Weihnachten und Weihnachtslieder gehören dort einfach zusammen - so wie in vielen Familien in Stadt und Land. Ob bekannte Kemptener denn überhaupt singen vor dem Tannenbaum und welches Lied sie dann am liebsten mögen, dazu hat sich dieAllgäuer Zeitungumgehört.
Bei Familie Theobald jedenfalls wird in diesen Tagen schon fleißig fürs gemeinschaftliche Musizieren an Heiligabend geübt - "unsere Tochter schimpft sonst immer, dass mein Mann das Tenorhorn zu schnell spielt", verrät Centa Theobald mit einem Augenzwinkern. Selbst wer nicht dabei sein kann, bekommt ein Ständchen - so erging es im vergangenen Jahr dem Freund der Tochter, der über die Feiertage arbeiten musste und dem dann eben per Telefon ein Weihnachtslied vorgesungen wurde.
Weihnachten und Musik - diese beiden Dinge sind auch für Thomas Wohlfahrt eng miteinander verbunden. Der Musiker und Teilnehmer von Star-Search 2003 feiert den Heiligen Abend immer im großen Familienkreis. "Meine Schwester spielt Klavier und ich Gitarre", verrät er und ergänzt, dass im Hause Wohlfahrt "schmissige" Weihnachtsmelodien gefragt sind.
Den Song "Feliz Navidad" zum Beispiel geben seine Schwester und er jedes Jahr zum Besten - "weil es dem Opa so gefällt".
"Wie gut, dass man die Zeitung nur lesen kann und dabei nichts hört", witzelt indessen Fernsehrichter Alexander Hold übers Thema Singen vor dem Tannenbaum. In jungen Jahren habe er zwar im Chor der Sing- und Musikschule gesungen, danach sei es stimmlich aber steil bergab gegangen. Gesungen wird bei Holds an Weihnachten trotzdem - weil es der knapp dreijährige Sohnemann Constantin so gerne mag. Da hat dann auch der Papa eine verantwortungsvolle Aufgabe: "Ich helfe mit dem Text." Gesungen werden Weihnachtsklassiker wie "Oh Tannenbaum" und "Oh du fröhliche" - und am Schluss stimmt die Familie stets "Stille Nacht, heilige Nacht" an.

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Auch bei Robert Rossmanith, künstlerischer und pädagogischer Leiter der Kemptener Sing- und Musikschule, wird an Heiligabend gesungen. Wobei es die Familie vor der Bescherung nur durch ein Lied schafft, weil "die Kinder schon so ungeduldig wegen der Geschenke sind", berichtet der dreifache Vater lächelnd. Und um welches Lied handelt es sich? Da muss Rossmanith nicht lange überlegen. "Wir singen immer Ihr Kinderlein kommet, weil das mit den Kindern so gut passt." Nur ein Mitglied der fünfköpfigen Familie wird wohl nicht mit einfallen in den familiären Weihnachtschor: Robert Rossmaniths jüngste Tochter, denn die ist noch nicht einmal sechs Wochen alt.