Ihren anspruchsvollsten Auftritt meisterte Chorleiterin Gisela Reichherzer gleich zu Beginn des "Chorischen Hoagarta" im Haus am Kalkofen, in Rieden am Forggensee: Zur Begrüßung dirigierte sie "Bergheimat du" mit einer Sängerauswahl aus drei Chören: Gastgeber-Chor "Cantovivo", dem "Liederkranz Füssen" - die beide von der Wahl-Halblecherin derzeit geleitet werden - sowie "Bella Cantare", ein Chor aus Gäufelden-Öschelbronn. Mitgeprägt wurde der Abend des Chorgesangs besonderer Klasse von Karl Haarer am Klavier. "Dieser Abend hat uns wieder einmal gezeigt, dass wir uns mit unseren eigenen Künstlern sehen lassen können", fasste Bürgermeister Max Streif zusammen. Es war ein großes Programm, das Entspannung und Genuss in den Saal brachte, stellt Moderator Peter Reichherzer zum Abschluss fest.
Judith Erb-Calaminus, eine frühere Schülerin von Gisela Reichherzer, eröffnete den Abend mit ihrem Chor "Bella Cantare". Die Sänger waren früh morgens aus einem Ort in Schwarzwald-Nähe angereist. Mit deutschen, irischen und französischen Volksliedern im Wechsel sowie mit Filmmusik zeigten sie ein vielseitiges Repertoire. Besonders gelungen war der Vortrag "Oh Champs Elysées", der die Quirligkeit der Pariser Prachtstraße nachfühlen ließ.
"Leben, lieben lachen", mit dem neuen Programm des Liederkranzes Füssen stellte Gisela Reichherzer den ersten Chor vor, den sie selbst führt. Querbeet ging es vom Volkslied über Operettenmusik, ungarische Musik bis zum Lied "Ja, das Studium der Weiber ist schwer", das jubelnden Beifall erhielt.
Chorgesang mal als Schauspiel
Mit ihrem Gastgeber-Chor "Cantovivo" überzeugte Gisela Reichherzer davon, dass Chormusik anders sein kann, als eine Gesangs-Darbietung ordentlich aufgereiht stehender Sänger. Den Inhalt einer Schnellpolka über Liebe, Missverständnis, Streit und Versöhnung spielten zwei Chormitglieder mit. Oder: Warum sollen bei der Champagner-Arie am Schluss nicht wirklich gefüllte Gläser in den Händen der Sänger klingen? Beifall und Jubel bekam Cantovivo für das eindrucksvoll arrangierte und mitreißend vorgetragene Lied von der "Schwäbschen Eisebahne".
Zwischen den Chorvorträgen begeisterte die "Vorberg Musik", Familie Köpf, mit Stubenmusik. Die sechs strammen Allgäuer des "Riedener Dreigesangs" erzielen mit ihren lustigen Liedern viel fröhlichen Beifall. Magnus Lipp, Sänger beim Füssener Liederkranz, bewies, dass er auch auf der Zither perfekt ist.