45 Jahre bei den Genossenschaftsbanken - Vom Lehrling zum Vorstand - Bernd Müller Nachfolger Lindenberg (pem). Vom einfachen Lehrling zum Vorstand. In 45 Jahren bei den Genossenschaftsbanken hat Walter Schwärzler eine nicht alltägliche Laufbahn absolviert. Seit wenigen Tagen ist der Oberreuter im Ruhestand. 'Sie haben sich alles aus eigenem Antrieb erarbeitet', würdigte Bernhard Gutowski, Vorstand bei der Volksbank Lindenberg, seinen Kollegen in einer humorvollen Rede. 150 Gäste waren zu der Feier in die Volksbank-Galerie gekommen..
Wenn ein Banker für das Genossenschaftswesen im Landkreis steht, dann Walter Schwärzler. Im Verband und den Banken hat er Karriere gemacht, zielstrebig und 'mit viel Courage' (Gutowski). Das fing bei der Lehrstelle an. Um die zu bekommen, radelte Walter Schwärzler nach Weiler und bewarb sich direkt beim Vorstand. Mit Erfolg: Fortan legte er die sieben Kilometer zur Arbeitsstelle zu Fuß oder im Winter mit den Langlauf-Skiern zurück - Tag für Tag. Erst am Ende der Lehre erhielt er ein eigenes Rad. Das Berufsleben führte Schwärzler von der Raiffeisenbank Westallgäu für 24 Jahre zum Genossenschaftsverband Bayern. Dort war er Oberrevisor, dann Kreisprüfer - für Lindau und das Oberallgäu - schließlich Hauptrevisor, ehe er einem Ruf der Raiffeisenbank als Vorstand nach Weiler folgte. Freilich nicht das Ende der beruflichen Laufbahn. Als er am 1. September 1993 sein Amt als Vorstand der deutlich größeren Volksbank Lindenberg antrat, galt er als Wunschkandidat von Vorstand und Aufsichtsrat. 'Dem Ruf bin ich ohne lange zu zögern und mit Freude gefolgt', blickte Schwärzler zurück. Nebenbei bildete er sich unter anderem bis zum Steuerberater fort. In den vergangenen elf Jahren war er erst mit Helmut Nipp, dann mit Bernhard Gutowski das Vorstands-Team bei der Volksbank, war dabei vor allem für die innere Bankensteuerung zuständig. 'Es ist in den elf Jahren nicht schlechter geworden. Es ging eher Schritt für Schritt nach oben', beschrieb Schwärzler die Entwicklung. Trotzdem blieb ihm ein Ziel verwehrt. Als Kenner der Westallgäuer Bankenlandschaft schien der Oberreuter prädestiniert, die Fusion der Genossenschaftsbanken zu einem Institut im Landkreis voranzubringen. Schwärzler: 'Wir haben mit der Fusion geliebäugelt, aber es nicht geschafft'. Der Beruf ist das eine, der Mensch Walter Schwärzler das andere: 'Ihre soziale und menschliche Art ist Ihr hervorstechendstes Merkmal im täglichen Umgang', formulierte Gutowski die Qualitäten seines früheren Kollegen. Ähnlich beschrieb es Hubert Fuchs, der Vorsitzende des Betriebsrates. Er sprach von einer 'überragenden sozialen Kompetenz und Einstellung'. Fuchs: 'Sie haben Ihren Mitarbeitern weit mehr gegeben als üblich.'Walter Schwärzler selber sprach von einer 'unvergesslich schönen Zeit.' Er dankte Vorstand, Aufsichtsrat und den Mitarbeitern für die 'praktizierte Loyalität'. 'Geht für unsere Bank weiter durchs Feuer, auch wenn es manchmal heiß wird' (Schwärzler). Zeit für Familie, Politik, Hobby Der Ruhestand wird so ruhig nicht sein. Walter Schwärzler - seit 1978 Gemeinderat in seiner Heimatgemeinde - will sich 'stärker als bisher in das politische Leben in Oberreute und die Dorferneuerung einbringen'. Und der Vater dreier Kinder und einer Enkeltochter wird sich mehr Zeit für seine Familie und Hobbys nehmen. Er will auf die Jagd gehen und sich der Jagdmusik widmen. Zudem wird man ihn künftig häufiger beim Wandern in den Bergen oder auf der Loipe finden. Immerhin galt Walter Schwärzler als eines der größten Talente Schwabens in Sachen nordischer Skisport. Nachfolger von Walter Schwärzler ist Bernd Müller. Er ist seit fünf Jahren bei der Volksbank, als Prokurist und Bereichsleiter für das Kreditwesen. Müller war der Wunschkandidat des Vorstandes.