Ausstellung Parlamentspräsident Halder nennt die Dokumentation der Zeit von 1933 bis 1948 ein Lehrstück für die junge Generation">

Artikel: Walser Zeitgeschichte im Landtag

5. Dezember 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Ausstellung Parlamentspräsident Halder nennt die Dokumentation der Zeit von 1933 bis 1948 ein Lehrstück für die junge Generation

Kleinwalsertal/Bregenz | vlk | Nach ihrer Premiere im Juni in Hirschegg hat eine Ausstellung über das Kleinwalsertal nun auch eine Bühne in der Vorarlberger Landeshauptstadt erhalten. Landtagspräsident Gebhard Halder eröffnete die Schau, die das Walsertal zwischen 1933 bis 1948 beschreibt, im Landhaus in Bregenz. Eine Delegation der österreichischen Exklave, deren Mitglieder zugleich die Walser Tracht trugen, war deswegen eigens an den Bodensee gereist.

"Kleines Walsertal - Ein Tal im Umbruch 1933-1938 -1948": So betitelt sich die Ausstellung. Sie zeigt, wie die Menschen im Kleinwalsertal während dieser Jahre gelebt haben, wo sie mal einen deutschen Pass und mal einen österreichischen Pass besaßen (wir berichteten über die Ausstellung). "Kurator Thomas Gayda ist es gelungen, eine berührende Schau mit vielen persönlichen Erinnerungsstücken der Walsertaler zusammenzustellen, lobte der Landtagspräsident die Bemühungen des Organisators, wie aus einem Pressebericht der Landesregierung hervorgeht. Vor allem der jungen Generation werde damit die Auseinandersetzung mit unserer eigenen Geschichte ermöglicht", sagte Halder.

In Bild-, Film- und Tondokumenten wird ein wichtiges Kapitel regio-

naler Zeitgeschichte aufgearbeitet, das nicht zuletzt die touristische Entwicklung des jetzigen deutschen Zollanschlussgebiets maßgeblich beeinflusst hat. Dargestellt sind beispielsweise der wirtschaftliche Aufschwung "dank" der sogenannten "Tausend-Mark-Sperre" von 1933 über die 1938 vollzogene Angliederung der österreichischen Talschaft an den deutschen "Gau Schwaben" und die dramatischen Geschehnisse zum Kriegsende 1945.

Nach 1948 bahnte sich der touristische Aufschwung an

Die Zeitreise dauert an bis zum denkwürdigen Dezember 1948. Damals verließ der letzte französische Besatzungssoldat das Tal wieder, und es bahnte sich ein ungeahnter touristischer Aufschwung an. Indes war bis heute der Geschichtsabschnitt für das Kleinwalsertal nur beschränkt dokumentiert. Deswegen musste Thomas Gayda aufwendig recherchieren.

Der Landtagspräsident dankte speziell den Walsern, die bereit waren, Schriftstücke und andere persönliche Gegenstände für die Ausstellung bereitzustellen. Sie hätten dazu beigetragen, dass Geschichte fühl- und erlebbar werde.

Öffnungszeiten: Wer die Ausstellung "Kleines Walsertal - Ein Tal im Umbruch" noch nicht am Ursprungsort gesehen hat, kann dies bis Dienstag, 16. Dezember nachholen. Die Eingangshalle des Landhauses in Bregenz ist von Montag bis Freitag, jeweils von 8 bis 18 Uhr geöffnet.