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Wallfahrtswege beschildert

Maria Steinbach

Wallfahrtswege beschildert

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    Ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad - Pilgern ist seit geraumer Zeit wieder im Trend. Ungebrochen ist der Strom der Wallfahrer, die sich beispielsweise auf den Jakobsweg machen. Nicht alle aber vermögen es, bis nach Santiago zu gehen. Maria Steinbach jedoch liegt quasi vor der Haustüre. Zusätzliche Wegweiser sollen diesen Zielpunkt besser markieren.

    Dabei war und ist es zu keiner Zeit wirklich ein Problem, den Weg in den kleinen Ort im beschaulichen Illerwinkel zu finden. Getrieben von Not und Sorgen, Hoffnung und Dank wallfahren gläubige Menschen seit fast drei Jahrhunderten dorthin - früher meist zu Fuß oder mit dem Pferd auf altbekannten Wegen, heute auch per Auto mit Navigation.

    Damit das Pilgern auch für Einzelwallfahrer und kleine Gruppen möglich bleibt, hat sich eine Projektgruppe des Pfarrgemeinderates (Alois Sauter, Dietmar Haag und Franz Göppel) daran gemacht, sowohl die bekannten wie auch die fast vergessenen, teils zugewucherten (Feld- und Wald-) Wege nach Maria Steinbach zusammenzustellen und sie zu beschildern.

    In einem Umkreis von circa 40 Kilometern wurden rund 70 kleine Blechtafeln montiert. Sie weisen in Abständen den Weg zum Wallfahrtsort, der heuer das Jubiläum "275 Jahre Marien-Wallfahrt" feiert. Recht interessant sei diese Aktion gewesen, erzählt Dietmar Haag und fügt hinzu: "Einmal haben wir uns in einem Waldstück verirrt und nur dank unseres Geländewagens wieder in die Zivilisation zurück gefunden."

    Wie mehrere Beispiele belegen, funktioniert in der Gemeinde Legau die Zusammenarbeit von Kirche und Kommune, auch bei diesem Projekt.

    Städte und Gemeinden stimmen bereitwillig zu

    Um bei der Beschilderung den bau- und verkehrsrechtlichen Vorschriften zu entsprechen, bemühte sich Thomas Schiochet vom Markt Legau und holte bei den betreffenden Städten und Gemeinden die jeweiligen Genehmigungen ein. Dankbar betont Pfarrgemeinderatsvorsitzender Alois Sauter: "Ob auf bayerischem oder württembergischen Gebiet, bereitwillig gaben die Städte Memmingen, Leutkirch und Ochsenhausen sowie die (Markt-) Gemeinden Bad Grönenbach, Altusried, Aichstetten, Berkheim, Aitrach, Tannheim, Lautrach, Rot an der Rot, Kronburg, Kirchberg an der Iller, Erolzheim und Mietingen ihre Zustimmung zur Beschilderung; nur eine Unterallgäuer Gemeinde verweigerte sie."

    Um die genauen Routen auszumachen, orientierte man sich an den alljährlichen Fußwallfahrten (siehe Infokasten). Diese haben bei Pater Heinrich Mühlbauer, Salvatorianerpater an der Pfarr- und Wallfahrtskirche und Initiator dieser Aktion, einen großen Stellenwert. Besonders wichtig ist es ihm, die Pilger-Fußgruppen draußen vor dem Ort abzuholen und feierlich mit Ministranten, Kreuz und Fahnen das letzte Stück zu begleiten. "Das schätzen wir sehr, nach knapp neun Stunden und 40 Kilometern Fußmarsch", betont Josef Böckeler aus Kirchberg/Sinningen, der 25 Jahre lang die Wallfahrt organisiert hat.

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