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Wallfahrtskirche zum Glänzen gebracht

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Wallfahrtskirche zum Glänzen gebracht

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    Jubiläumsfeierlichkeiten am Wochenende: 50 Jahre Salvatorianer in Maria Steinbach. Von Brigitta Wenninger Maria Steinbach Die Sonne steht bereits tief, taucht das Innere der Pfarr- und Wallfahrtskirche in Maria Steinbach in goldenes Licht. Noch wärmer leuchten nun die Farben der Fresken und Wandgemälde, besonders als der Mesner im Altarbereich die Kerzen entzündet. Still steht Pater Heinrich Mühlbauer inmitten der barocken Pracht. Der 40-Jährige ist Salvatorianer. Er gehört jener Ordensgemeinschaft an, die seit 50 Jahren in dem Unterallgäuer Ort Pfarrei und Wallfahrt betreut. Ein Jubiläum, das an diesem Wochenende gefeiert wird.

    Vor rund 50 Jahren war der Glanz der Wallfahrtskirche in Maria Steinbach verblasst: Der Zustrom der Pilger hatte nachgelassen, Kirche und Klosterhof waren in schlechtem Zustand. So schlecht, dass die beiden Salvatorianer, die die Pfarrei am 1. Februar 1952 übernahmen, wohl staunten, als sie die Wallfahrtsstätte zum ersten Mal sahen. 'Wahrscheinlich waren sie ganz schön erschrocken', meint Mühlbauer. Entmutigt jedoch nicht: 'Ihr Elan muss groß gewesen sein.' Im gleichen Jahr noch fand eine Glockenweihe statt, in den Jahren danach wurden Kirche und angrenzende Gebäude renoviert.

    Nicht nur äußerlich tat sich etwas. 'Maria Steinbach, das früher zum Prämonstratenser-kloster Rot an der Rot gehört hatte, entwickelte sich zu einem neuen geistlichen Zentrum', so Pater Mühlbauer. Die Zahl der Menschen, die in den Ort pilgerten, nahm zu. Tausende jährlich sind es mittlerweile, die meisten aus dem württembergischen Raum. In Maria Steinbach wird seit 1723 ein Kreuzpartikel verehrt, eine Reliquie, die aus dem Kreuz Jesu Christi stammen soll. 1733 wurde zudem die Marienwallfahrt bestätigt, nachdem seit 1730 immer wieder Menschen berichtet hatten, die Statue der Schmerzhaften Muttergottes habe die Augen bewegt und sich verfärbt. Bei Kirchenführungen bringt Pater Mühlbauer Besuchern Geschichte und Theologie nahe. Da ist er ganz in seinem Element: 'An einem Arbeitsplatz, den ich mir schöner nicht vorstellen könnte.' Und ausgefüllt durch eine Tätigkeit, die so ist, wie er sie sich wünscht. Weil sie beides umfasst: Wallfahrt und Pfarrei. So bleibe er ins Leben eingebunden. 'Das erdet einen, bringt Bodenhaftung', lächelt er. Mühlbauer, dem es wichtig ist, die Ziele des vatikanischen Konzils umzusetzen und so frischen Wind in die Kirche zu bringen, kam vor sechs Jahren nach Maria Steinbach. Außer ihm lebt noch ein Salvatorianer im Pfarrhof: Pater Josef Reischmann (68), der die benachbarte Pfarrgemeinde Lautrach betreut.

    Mühlbauer betreut auch ein zur Kirche gehörendes Wallfahrtsmuseum. In diesem sind Votivtafeln zu sehen: Jene Bilder also, durch die Gläubige unter anderem für wundersame Heilung oder Rettung danken. Für Mühlbauer zählen vor allem die heutigen Wunder. 'Wenn jemand nach einer Wallfahrt wieder zuversichtlicher ins Leben geht. Oder einfach wieder den Weg zurück in die Kirche findet.'

    i Die Feierlichkeiten starten am heutigen Samstag, 2. Februar, um 19.30 Uhr mit einem Orgelkonzert. Die Festmesse beginnt am Sonntag, 3. Februar, um neun Uhr. Anschließend finden ein Festakt im Pfarrsaal statt und eine feierliche Vesper.

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