Von Regina hasler |FuchstalAls deutschlandsweites Modellprojekt gilt die Waldsäge Fuchstal bei Buchloe. Gemeinsam finanziert wurde das gestern der Öffentlichkeit vorgestellte Unternehmen von den Holzwerken Pröbstl und der Genossenschaft Waldsäge Fuchstal eG, der 22 Waldbesitzervereinigungen und Forstbetriebsgemeinschaften aus der Region angehören. Zur Eröffnung der Säge kamen Vertreter aus Aufsichtsrat und Vorstand der Waldsäge Fuchstal im Familienunternehmen Pröbstl zusammen. "Nach langer Zeit der Probleme und Widerstände durch Konkurrenz und Nachbarschaft kann dieses Projekt endlich starten", sagte Firmenchef Helmut Pröbstl. Die Holzwerke mit rund 200 Mitarbeitern seien seit jeher stark an den Privatwald gebunden. Mit der Starkholzsäge im Einsatz und der Genossenschaft Waldsäge Fuchstal im Rücken will Pröbstl diese Bindung noch stärken und Komplettanbieter sein, "um mehr Mengen heranzuschaffen und Liefersicherheit zu geben". Der Firmenchef sprach von einem Investitionspaket von rund 20 Millionen Euro in den vergangenen zwei Jahren unter anderem für die Starkholzsäge und das Pelletswerk. 2007 lieferten Waldbesitzer und Forstbetriebsgemeinschaften 67 Prozent des Holzes für Pröbstl.
Das Modellprojekt bringe viele Vorteile für beiden Seiten, wie auch Hugo Wirthensohn vom Amt für Landwirtschaft und Forsten Kempten, berichtete. Er sitzt zusammen mit dem Schongauer Stadtförster im Vorstand der Waldsäge Fuchstal und betonte, dass durch den Aufbau eines größeren Verbundes auch kleine Waldbesitzer am Markt teilnehmen können. "Wir möchten keine Aldisierung, sondern Augenhöhe und sehen, dass die Zusammenarbeit zwischen Holzwerk Pröbstl und Waldbesitzern positive Folgen mit sich bringt." Die Waldsäge Fuchstal sei ein "wichtiger Baustein, die Position des Waldsbesitzes massiv zu stärken und dafür zu sorgen, dass auch künftig private Waldbesitzer ihren Besitz pflegen, erhalten und in Wert setzen können", so Wirthensohn. Die Genossenschaft besteht aus rund 700 Mitgliedern.