Aichstetten (bgw). - Michael Waibel tritt bei den Bürgermeisterwahlen in Aichstetten am 4. Dezember gegen Amtsinhaber Dietmar Lohmiller an. Lohmiller ist seit gut 15 Jahren Bürgermeister in Aichstetten, Waibel war von Juli 2002 bis Oktober 2004 dort Hauptamtsleiter, ist jetzt Bürgermeister der Gemeinde Pfronstetten bei Reutlingen. Schon im Februar dieses Jahres, als Dietmar Lohmiller seine erneute Kandidatur ankündigte, war über einen Gegenkandidaten spekuliert worden. Im Ort hatte es geheißen, die örtliche CDU habe über Namen beraten. Kreisrat Josef Förg hatte dies seinerzeit dementiert. Auch jetzt sagte er: 'Das hat nie gestimmt. Die Leute reden viel und wissen mehr als man selbst.' Förg weiter: 'Lohmiller kandidiert wieder und wird sich als Amtsinhaber sehr wohl zur Wehr setzen können.' Auch andere Stimmen sagen, weder in der CDU noch im Gemeinderat (sechs CDU-Räte, sechs FWV-Räte) habe es Bestrebungen gegeben, einen Gegenkandidaten zu finden. Der langjährige Bürgermeister Lohmiller - selbst CDU-Mitglied - gilt als fähiger Verwaltungsfachmann, der die Verschuldung kontinuierlich zurückgefahren und ansehnliche Rücklagen gebildet habe. Er hat allerdings nicht gerade den Ruf eines Volkstribuns; er wird von manchen Aichstettenern als wenig bürgernah empfunden - auch wenn er im Vorfeld des Wahlkampfes auf jedem Vereinsfest präsent ist.
Gemeinderat weiß noch nichts Der 38-jährige Michael Waibel, ein gebürtiger Ravensburger, hatte sich in seiner Zeit als Aichstettener Hauptamtsleiter als guter Verwaltungsmann profiliert, der auch für unbürokratische, bürgernahe Aktionen gut ist. Als kein Geheimnis gilt im Ort, dass zwischen Lohmiller und Waibel die Chemie verbesserungsbedürftig war. Dies wurde als Grund dafür gesehen, dass sich Waibel relativ überraschend für den Bürgermeisterposten der 1600-Seelen-Gemeinde Pfronstetten bewarb und mit 69 Prozent der Stimmen auf Anhieb gewählt wurde - auch weil er der einzige Bewerber mit der nötigen Verwaltungserfahrung war. Seine Gegenkandidaten hätten im Falle eines Wahlsieges zusätzlich einen Verwaltungsmann einstellen müssen. In Aichstetten wurde nach dem Weggang von Waibel kommentiert, dass Lohmiller erleichtert sei, weil ein potenzieller Nachfolger das Feld geräumt habe. Dass Waibel - als Kandidat - so schnell wiederkommen würde, überrascht viele. 'Viele haben nach mir gefragt', sagte Waibel. Tenor sei gewesen, dass er genau der richtige Mann für den Posten in Aichstetten sei. Dass Pfronstettener Bürger über sein kurzes Gastspiel enttäuscht seien, gar mutmaßen könnten, er habe diesen Posten als Karrieresprungbrett missbraucht, will Waibel nicht gelten lassen. In einem Jahr in Pfronstetten habe er dort viel bewegt.