Füssen | hs | Eine Art Waffenstillstand sorgt vorerst dafür, dass der Streit um den neuen Dirtpark in Weißensee nicht hochkocht. Die Stadt Füssen verzichtet vorerst auf einen weiteren Ausbau der Anlage für junge Radler, dafür werden Anwohner derzeit keine juristischen Schritte gegen den Dirtpark einleiten. Zudem will die Stadt prüfen, ob ein anderer Standort für die Anlage besser geeignet sein könnte.
In einem Dirtpark können sich junge Mountainbiker nach Herzenslust austoben: Zum Beispiel mit den Rädern über Hügel springen oder über Holzrampen fahren. Eine solche Anlage soll auch auf einem städtischen Grundstück an der Schlickestraße in Weißensee entstehen - bislang wurden lediglich ein paar Kieshaufen für die jungen Radler aufgeschüttet. Im Bauausschuss stand nun eine Bauvoranfrage für den weiteren Ausbau auf der Tagesordnung - doch wurde darüber nicht debattiert.
Als Spielfläche ausgewiesen
Denn, so Bauamtsleiter Armin Angeringer: "Es gibt Unmut in der Anwohnerschaft", Nachbarn hätten sich über Lärmbelästigungen beklagt. Rechtlich sieht sich die Stadt auf der sicheren Seite: Denn die Fläche ist als Spiel- und Sportgelände ausgewiesen.
Auch habe ein Lärmgutachten ergeben, dass die "reinen Fahrgeräusche" zu vernachlässigen seien, so Angeringer gegenüber unserer Zeitung. Doch seien den Anwohner wohl die "Kommunikationsgeräusche" - also die Gespräche unter den Jugendlichen - zu laut.

Straßensanierung
Kaufbeuren erhält 1,13 Millionen Euro vom Freistaat für Straßenausbau in Neugablonz
Dennoch glaubt der Leiter des Bauamtes: Vom Grundsatz her sei die Nutzung der Fläche für einen Dirtpark genehmigungsfähig. Allerdings hat die Stadt nun das Gespräch mit den Nachbarn gesucht. Ergebnis: Der Dirtpark bleibt vorerst so wie er ist, wird also nicht ausgebaut.
Dafür verzichten die Anwohner auf Klagen. Und die Kommune will prüfen, ob ein anderer Standort denkbar wäre. Zeit dafür habe man ja jetzt, meinte Zweite Bürgermeisterin Uschi Lax: "Im Winter ist eh nichts los."