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Wärme für kleine Patienten in Kabul

Obermaiselstein

Wärme für kleine Patienten in Kabul

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    Letzte organisatorische Dinge müssen noch besprochen werden. Die Koffer sind gepackt, obwohl das gesamte Vorhaben durch unerwartete Schwierigkeiten ein wenig aus dem Zeitplan geraten war. Kein Wunder, denn die fünf Heizungsbauer aus dem Oberallgäu reisen nicht zum Erholungsurlaub in die Karibik, sondern für einen Sondereinsatz in ein Krisengebiet. Kabul in Afghanistan heißt die Endstation der Reise, wo das Quintett in den kommenden Monaten eine sehr aufwendige, kombinierte Heizungs- und Kühlanlage in einem Kinderkrankenhaus installieren will.

    "Eine echte Herausforderung" für Franz Roth, Klaus Stetter, Gerhard Degle, Werner Rauh und Richard Rinderle - und nicht nur die Möglichkeit, westliches Wissen in ein von Krisen geschütteltes Land zu bringen. So unterschiedlich Temperament und Erwartungen in der kleinen Reisegruppe auch sind, ihr gemeinsames Ziel lautet: Dort zu helfen, wo die Not groß ist und es die Schwächsten am ärgsten trifft. Befürchtungen, in Zustände zu geraten, die auch Verteidigungsminister zu Guttenberg als "kriegsähnlich" bezeichnete, hegen die Allgäuer nicht, wenn sie sich an Sicherheitsempfehlungen halten.

    Begonnen hatte alles mit dem Engagement des Rotary-Clubs Oberstaufen-Immenstadt für das Kinderhospital "Irene Salimi" in Kabul. Das wurde vor einigen Jahren unter Federführung der deutschen "Georg Dechentreiter Wohlfahrtsstiftung" gebaut, jedoch aus Geldmangel zunächst ohne Heizung. Darum musste das Krankenhaus bisher in jedem Winter geschlossen werden und die rund 50 kleinen Patienten entweder nach Hause oder in andere Krankenhäuser geschickt werden.

    Dr. Heinz Porzig aus Fischen verschaffte sich vor Ort als medizinischer Helfer von den Zuständen ein Bild und berichtete darüber in Vorträgen.

    Um den Normalbetrieb, Operationen und Pflege in dem inzwischen angesehenen Hospital ganzjährig zu ermöglichen, muss eine Heizung her, allerdings eine besondere: Die Anlage wird nicht nur im Winter Wärme bringen, sondern auch im Sommer kühlen.

    Weil es diese Heiz-Kühl-Anlage technisch in sich hat, sind erfahrene Handwerker gefragt. Der Rotary-Club, Architekt Siegfried Geisser und Heizungsbau-Ingenieur Dieter Holzberger leisteten einen großen Beitrag mit Planung, Finanzierung und Logistik - jetzt ist das Geschick der Heizungsbauer gefragt. Wenn sie auf die Reise gehen, sind sechs große Container mit Material und Werkzeug bereits in Kabul angelangt. Dann geht es an die Arbeit, wobei die Fünf aus dem Allgäu fest auf die Mithilfe vor Ort rechnen.

    www.irene-salimi-kinderhospital.org

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