Ottobeuren | bum | Mit Urkunde und Präsenten dankte die Pfarrkirchenstiftung St. Alexander und Theodor dem Ottobeurer Uhrmachermeister Max Mahler. Jahrzehntelang hat er sich darum gekümmert, dass die Uhren an den Türmen der Basilika richtig gingen und die Glocken die richtige Stunde schlugen.
"Der Fortschritt macht mich brotlos"
Pfarrer Pater Johannes, Kirchenpfleger Walter Kennerknecht, Walter Engel von der Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderatsvorsitzender Meinrad Gebele statteten Mahler einen Besuch ab.
Mit Max Mahler geht eine lange Tradition zu Ende. Im Frühjahr dieses Jahres wurde eine neue, funkgesteuerte Turmuhranlage installiert. "Der Fortschritt der Technik macht mich brotlos", scherzte der Uhrmachermeister. Bereits in der sechsten Generation betreute er die Glocken- und Turmuhranlage. Er sei schon als Bub mit seinem Vater zur Turmuhr hoch gestiegen, als es noch kein Licht im Turm gab.
Familie sorgte seit 1771 für die richtige Zeit

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Auf Franz Josef Mahler waren seit der ersten Turmuhr im Jahr 1771 fünf Uhrmachermeister der Familie Mahler gefolgt. "Man kann den technischen Fortschritt nicht aufhalten", sagte Mahler und erinnerte an frühere Veränderungen.
So hätten in früheren Jahrhunderten die Türmer ihre Arbeit verloren, als die Uhren eingeführt wurden. Es sei auf einmal nicht mehr gefragt gewesen, stündlich die Glocke anzuschlagen.
Mahler möchte in Zukunft immer mal wieder nach dem ausrangierten Uhrwerk im Turm zu sehen. Im Turmuhrmuseum in Mindelheim sei kein Platz, er habe sich schon erkundigt. Dort stehe bereits die betagte Vorgängerin von 1771, die bis 1949 gute Dienste getan habe.