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Artikel: Waal kann sich erneuerbaren Energien nicht verschließen

27. November 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Gemeinderat Bauvoranfrage für drei Windräder auf Vorrangflächen

Waal | evb | Mit einer formlosen Bauvoranfrage für drei Windkrafträder zwischen Waal und Unterostendorf beschäftigte sich der Waaler Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Die Anlagen mit 138 Meter Nabenhöhe sollen auf dem im Flächennutzungsplan als Vorrangfläche für Windkraftanlagen ausgewiesenen Areal errichtet werden(wir berichteten). "Eine ähnliche Voranfrage für fünf Windräder ist auch in der Gemeinde Oberostendorf eingegangen", informierte Bürgermeister Alois Porzelius. Diese beziehe sich auf die angrenzende Fläche.

Manfred Pistel vom Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft Buchloe erläuterte, die Gemeinde könne die Voranfrage nicht komplett ablehnen: "Ansonsten fällt die Vorrangfläche weg und es ist wieder das gesamte Gemeindegebiet für den Bau von Windkraftanlagen frei." Die Gemeinde könne jedoch in einem Bebauungsplan Einschränkungen etwa im Bezug auf die Höhe oder die Anzahl der Windkrafträder machen. "Aber die Anlagen müssen aber noch wirtschaftlich zu betreiben sein", so Pistel.

Im Gemeinderat herrschten zu diesem Thema geteilte Meinungen. "Wir sind gezwungen, auf andere Energien zu gehen", meinte etwa Gerdi Bartholl. Mit der Ausweisung dieser Fläche als Vorrangfläche habe sich die Gemeinde "selbst ein Ei gelegt".

So sei auf dem tief gelegenen Areal vermutlich eine entsprechende Nabenhöhe nötig, damit die Anlagen wirtschaftlich betrieben werden können. Bartholl forderte, der Firma die Möglichkeit zu geben, Details über das Bauvorhaben darzustellen.

Christa Völk sagte, man habe die Fläche bewusst als Vorrangfläche ausgewiesen, da sie weit von den Orten entfernt sei. "Besser, die Anlagen werden konzentriert gebaut, als in der Landschaft verstreut", meinte sie. Clement Stapf sah das anders: Grundsätzlich dürfe man sich erneuerbaren Energien nicht verschließen. Wenn jedoch tatsächlich noch fünf Windkraftanlagen auf benachbartem Gemeindegebiet dazu kämen, sei dies ein massiver Einschnitt in die Landschaft. Das befand auch Bürgermeister Porzelius und riet, Gespräche mit der Bauaufsichtsbehörde zu führen.

Gottfried Kleinhans fügte hinzu, man müsse die Anfrage gemeindeübergreifend behandeln.

Einstimmig beschloss der Gemeinderat, zunächst Gespräche mit dem Investor, der Bauaufsichtsbehörde und der Gemeinde Oberostendorf zu führen und eventuell einen Bebauungsplan zu erstellen.