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Vorsorge gegen unerträgliche Schmerzen

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Vorsorge gegen unerträgliche Schmerzen

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    Kaufbeuren(mab). - Als fast 'unerträglich' gelten die Schmerzen, die Nierensteine auslösen können. Etwa zwei bis drei Prozent der Menschen müssen im Laufe ihres Lebens aber mit diesen Problemen rechnen. In der urologischen Belegabteilung des Klinikums Kaufbeuren-Ostallgäu ist man deshalb froh, den Patienten an bestimmten Tagen einen geliehenen Lithotripter, also einen Steinzertrümmerer, für die Therapie anbieten zu können. Bei dieser unblutigen Behandlung werden Nierensteine mit Stoßwellen zertrümmert. Wer zu wenig trinkt, muss irgendwann einmal dafür möglicherweise einen schmerzhaften Preis zahlen: Dann nämlich ändert sich die Zusammensetzung des Urins und es können Nierensteine entstehen. Andere Ursachen für Steinbildungen sind bestimmte Stoffwechselerkrankungen ('Gicht') oder auch genetische Veranlagung. 'Früher musste man operativ die Steine entfernen, wenn sie Beschwerden verursachten', so Dr. Rimpler, einer der Belegärzte. 'Heute ermöglichen die Steinzertrümmerer eine Steinsanierung, bevor erst Probleme im Sinne von Koliken auftreten.' Der Patient liegt dabei auf einem silikonartigen Kissen, das Wasser enthält. Über dieses Wasserkissen werden die vom Gerät erzeugten Stoßwellen auf den Patienten übertragen.

    Dadurch zerbröselt der Stein allmählich. 'Das Verfahren ist zwar nicht schmerzfrei, auf jeden Fall jedoch schonender als zu operieren', so Rimpler. Der Lithotripter ist allerdings sehr teuer. Deshalb gab es in Kaufbeuren bislang noch kein solches Gerät. Rimpler musste seine Patienten in andere Kliniken schicken, zum Beispiel nach Kempten. 'Von dieser Klinik brachte der neue Belegarzt Herbert Becher die Erfahrungen im Umgang mit der Stoßwellentherapie mit', so Rimpler. Mittlerweile stellt zudem die Firma Dornier ein mobiles Gerät bereit. Einmal im Monat können Patienten der Abteilung deshalb mit dem Lithotripter auch in Kaufbeuren behandelt werden. Becher trat Mitte des Jahres in die urologische Belegarztpraxis ein und löste Dr. Minx ab, der nach jahrzehntelanger Tätigkeit in den Ruhestand ging. Die Belegabteilung umfasst 17 urologische Betten am Klinikum. Zur Person Herbert Becher (39) Facharzt für Urologie Studium in Ulm 5 Jahre Chirurgie in Laupheim 6 Jahre urologische Ausbildung im Klinikum Kempten mit Facharztprüfung Seit dem 1. Juli niedergelassener Urologe in Kaufbeuren.

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