Einen Zirkus der Phantasie eröffnet die Kaufbeurer Faschingsgesellschaft Aufbruch Umbruch den Zuschauern in ihrer 24. Spielzeit. Hier heißt es hereinspaziert in eine Manege mit Stelzentänzern, Jongleuren, Akrobaten und einem Gitarrenduo, das sich sogar an die Todesspirale wagt. Ein Sammelsurium an Ideen, in dem sich Prinzenpaare, Müllfrauen und Supertalente treffen, um zur fünften Jahreszeit närrisch zu unterhalten.
Othmar Tabery berichtet darin in paurischer Mundart von Schwierigkeiten beim Einkauf von "Laberkase", Kaufbeurer Denkmäler und eine Pfälzerin mit einer Vorliebe für die Farbe Lila diskutieren über die unterschätzte Kartoffel und rasante Lichtkugeln tanzen gespenstisch durchs Dunkel.
Besondere Aufmerksamkeit genossen bei der Premiere die Auftritte der Wertachgarde, die einen blau-weißen Funkenrock aufs Parkett legte. Überhaupt zeigten die Tanzformationen "Dance or Die" mit ihrem Hip-Hop oder auch BoomBassTic mit ihrem galaktischen Showtanz eine beachtenswerte Performance. Da konnten sogar die Buronia Dreamboys mit ihrem vor Erotik knisternden 1970er Jahre-Tanz mithalten.
Etwas langatmig geriet die Huldigung an den neuen König von Bayern, Stefan Buronius I. durch die bayerische Politprominenz, während die Kochshow mit dem Grökatz (größten Koch aller Zeiten) im Rührerhauptquartier, bei der scharf rechtsdrehend gerührt wurde, jenseits der Geschmacksgrenze angesiedelt war.
Dafür bewies die Musikvereinigung Neugablonz mit ihrem abgewandelten Buronlied "Neugablonz am Waldesrand, Perle in Russenhand" Mut zur Selbstironie, die ihnen immer wieder Zwischenapplaus und Gelächter einbrachte.
Höhepunkte waren unter anderem Renate Insam als Kabarettistin Monika Gruber mit einem Kellnerprogramm und Julia Peukert, die zusammen mit Karl Köberle Regie führt, mit ihrer gehörig daneben gegangenen Tortenbäckerei.
Eine vierstündige Show mit großem Personalaufwand, zahlreichen gelungenen zirzensischen Elementen, Tanz, wilden Löwen und viel Lokalkolorit, die beim Premierenabend viel Applaus erntete.
Weitere Veranstaltungen finden am Freitag, 13. Februar, um 19.30 Uhr und am Samstag, 14. Februar, um 18.30 Uhr statt. Karten im Vorverkauf gibt es im Service-Center der Allgäuer Zeitung im Buron-Center, Telefon 08341/8096-34, oder an der Abendkasse.