Katastrophe ereignete sich in der Nacht zum 11. Februar 1952 Jahrhundert-Winter Kleinwalsertal (mun). Tagelange Schneestürme legten vor 50 Jahren, im Februar 1952, das öffentliche Leben im Allgäu weitgehend lahm. In der Nacht zum Montag, dem 11. Februar, ereignete sich eine der folgenschwersten Lawinen-Katastrophen im nördlichen Alpenraum: Am Südhang des Hohen Ifen oberhalb des Kleinwalsertals raste eine gewaltige Lawine über eine Strecke von 800 Metern zu Tal und verschüttete drei Hütten im Bereich der Melköde. 19 Menschen waren auf der Stelle tot, drei schwer verletzt. eine Frau erlag einen Tag später im Krankenhaus Sonthofen ihren schweren Verletzungen.
Zu den Todesopfern gehörten auch ein Hüttenwirt und seine Frau. Die meisten Opfer waren Skitouristen, die erst am Sonntag zuvor in den kleinen Weiler Melköde in 1343 Metern Höhe aufgestiegen waren und von der Katastrophe im Schlaf überrascht wurden. Die Wucht der Lawine war so groß, dass sie das Obergeschoss eines Gebäudes vollständig zerstörte. Überlebende einer benachbarten Hütte liefen nach dem Lawinenabgang zur weiter unten gelegenen Auenhütte, um telefonisch Hilfskräfte zu verständigen. Doch es dauerte Stunden, bis die Retter sich durch den Meter hohen Schnee zur Unglücksstelle vorgekämpft hatten. 'Der Abtransport der Toten begann gegen 7.30 Uhr', ist im Allgäuer Anzeigeblatt vom 12. Februar 1952 zu lesen. Auf Schlitten wurden die Leichen ins Tal gebracht. Die Identifizierung der Toten sei ausgesprochen schwierig gewesen.
Bereits am Samstag vor der Katastrophe im Kleinwalsertal hatte eine Lawine, die sich vom Bolsterlanger Horn löste und ins Bolgental raste, zwei Pferdeschlitten-Fuhrwerke erfasst und einen 30 Jahre alten Bauern getötet.
1,80 Meter Schnee in Oberstdorf
Der Februar 1952 war im Allgäu der schneereichste seit Menschengedenken. So wurden beispielsweise in jenen Tagen an der Oberstdorfer Station des Deutschen Wetterdienstes 1,80 Meter Schnee gemessen. Zum Vergleich: Im Lawinenwinter 1998/99 mit der Lawinenkatastrophe in Galtür waren es 1,50 Meter. Der Kraftfahrzeug- und Bahnverkehr war im Februar 1952 in weiten Teilen des Allgäus vollständig zum Erliegen gekommen. Insbesondere höher gelegene Orte waren nur mehr zu Fuß oder per Schlitten zu erreichen. Vielfach konnte an Bauernhöfen die Milch nicht mehr abgeholt werden. Das Landratsamt Sonthofen ordnete laut Allgäuer Anzeigeblatt die von den Hauptverkehrsstraßen abgeschlossenen Gemeinden an, unter allen Umständen einen 'Schlittenverbindungsweg' zu noch offenen Verkehrsverbindungen herzustellen.
Gemeinden und Landkreise riefen die Bürger in jenem Februar immer wieder auf, sich freiwillig zum Schneeschaufeln zu melden. Aus Österreich und anderen Teilen der Alpen wurden zahlreiche weitere Lawinenopfer gemeldet.
Erst um den 20. Februar entspannte sich bei nachlassenden Niederschlägen und allmählich steigenden Temperaturen die Situation. Doch noch Ende März wurden damals auf dem Nebelhorn fün Meter Schnee gemessen.