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Von Teneriffa ins Allgäu

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Von Teneriffa ins Allgäu

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    Hans Mayer neuer stellvertretender Schulleiter am Gymnasium Lindenberg (dj). Der gebürtige Unterallgäuer Hans Mayer ist neuer stellvertretender Schulleiter am Gymnasium Lindenberg. Der 56-jährige Studiendirektor wurde Nachfolger von Franz Breitwieser, der als Schulleiter ans Lindauer Bodenseegymnasium wechselte.

    Ein Blick auf die Wetterkarte verrät folgendes: Teneriffa, derzeit sonnig, 25 Grad. Aus dem Allgäu hat sich der Sommer hingegen eher schon verabschiedet. Was veranlasst einen hochqualifizierten Lehrer, sein sonniges Domizil, in dem er fünf Jahre lang zusammen mit seiner Familie wohnte und in einer deutschen Schule arbeitete, aufzugeben und in das wechselhafte Klima des Allgäus zurückzukehren? Hans Mayer lächelt: 'Es war schlichtweg Heimweh'. Heimweh nach dem satten Grün der Landschaften, nach dem stürmischen Herbst und nach einem schneereichen Winter. 'Meine Neugier auf eine fremde Welt ist nun befriedigt, ich wollte dahin zurück, wo meine Wurzeln sind', bemerkte Mayer, der vor seinem Aufenthalt auf der spanischen Insel mehrere Jahre in Bilbao lehrte und wohnte. Seit August lebt er wieder im Unterallgäu, genauer gesagt in Ottobeuren, hat aber eine kleine Wohnung in Scheidegg und freut sich jeden Morgen auf der Fahrt nach Lindenberg über 'die malerische Landschaft', wie er es ausdrückt. Welchen Eindruck hat er bisher vom Gymnasium gewonnen? 'Eine sehr gut organisierte Schule, freundliche Kollegen und sehr ruhige und disziplinierte Schüler', meint Mayer, der neben seiner Tätigkeit als Stellvertreter von Schulleiter Hermann Endres 15 Stunden Mathematik- und Physikunterricht am Gymnasium gibt. Ruhige Schüler? 'Ja, die spanischen Schüler machen viel mehr Lärm', erzählt er. Das Niveau beider Schulen sei vergleichbar, so Mayer, im Detail gebe es aber Unterschiede: An der deutschen Privatschule in Teneriffa lernten die 600 Schüler gleich vier Sprachen (Deutsch, Spanisch, Englisch, Französisch). Auch weit über 30 Schüler in einer Klasse sei in Spanien ganz normal, wie Mayer weiß. Wie steht Hans Mayer zum achtstufigen Gymnasium, das nun in Bayern bereits im dritten Jahr ist? 'In Spanien üblich', bestätigt der Pädagoge. 'In Bayern musste es kommen, aber nicht in diesem Tempo', kritisiert Mayer die zu rasche Einführung des G8. Lobenswert seien die Intensivierungsstunden, die 'für Schüler und Lehrer Freiraum vom Stoffplan lassen', wie er meint. Wenn er könnte, würde er die Fächer Mathematik und Naturwissenschaften stärken. 'In einem Land, wo man händeringend nach qualifizierten Ingenieuren sucht, muss man auch den technischen Bereich im Gymnasium aufwerten', meint er. Zum Schluss noch ein Wort zum Privatmann Hans Mayer, der Vater zweier erwachsener Töchter ist. Wie erspannt er sich nach einem anstrengenden Schultag? 'Ich freue mich jetzt auf den Winter und werde wieder Ski fahren und Langlaufen', kündigt der Unterallgäuer an.

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