Von Peter STeinbach|Marktoberdorf'Von Spanien in den Orient', das war das Motto, unter dem sich der 'Faschingssalon 2008' am Rosenmontagnachmittag im Richard Wengenmeier-Saal der Musikakademie präsentierte. Über 60 Instrumentalisten hatten unter dem Patronat des 'Landesverbandes Bayerischer Liebhaberorchester' in nur vier Tagen ein Programm der überwiegend heiteren Muse erarbeitet, das sich hören lassen konnte. Das kostümierte Orchester lockt mittlerweile immer mehr Zuhörer auf den Schlossberg und so herrschte im voll besetzten Saal lebhafte Vorfreude,
Vom Konzertmeister abgesehen sind es alles keine Berufsmusiker, die aus der ganze Republik angereist waren. Und unter dem Aspekt einer bunt zusammengewürfelten Truppe sind die Leistungen durchaus respektabel. Bisweilen wackeln die Übergänge in den Walzern ein wenig oder der Bläseransatz will nicht so recht, aber das sind Kleinigkeiten, wenn man sieht und hört, mit welcher Begeisterung die Musiker bei der Sache sind. Eberhard Bäumler, der Dirigent, hat mit Können und Motivation jedenfalls einiges erreicht. Auch seine Moderation vor jedem Stück war amüsant und informativ zugleich.
Marsch, Polka, Mazurka
Spanisches und morgenländisches Kolorit sollten die Kompositionen ausdrücken. Aus der Strauß-Dystanie, den Brüdern Johann, Josef und Eduard waren Walzer, Märsche, Polkas und eine Mazurka zu hören, von Georges Bizet Teile aus der gern gehörten L’Arlésiene-Suite, vom dänischen Komponisten Carl Nielsen ein orientalischer Festmarsch. Die vielen Titel aufzuzählen würden den Text sprengen. Eine Sonderstellung sei zwei Stücken gewidmet, da sie dem Publikum das Treffen mit einem hervorragenden Geiger bescherte. Einmal Pablo de Sarasates 'Zigeunerweisen', ein Prüfstein für virtuose Violonisten und der Schmachtfetzen 'Meditation' aus 'Thais' von Jules Massenet. Michael Katev, Konzertmeister vom Staatstheater Mainz, gelang es, die vom Charakter so unterschiedlichen Werke mit großem Ton und stupender Technik zu einem umjubelten Erlebnis werden zu lassen.
Das Faschingskonzert stand unter der Schirmherrschaft von Angelika Schorer. Sie selbst steuerte ein Mundartgedicht bei und übernahm auch die Stabführung zum finalen Radetzkymarsch. Ein rundum vergnüglicher Nachmittag.
