Artikel: von Iris Voracek, Jürgen Swarofsky und Werner Kempf

13. Dezember 2002 20:30 Uhr von Allgäuer Zeitung

Auch im Allgäu wird über Sicherheit im Skisport diskutiert

Über die Sicherheit im alpinen Skirennsport wird auch im Allgäu heftig diskutiert. Hintergrund ist der Tod des Schweizer Ski-Nachwuchsläufers Werner Elmer. Der 20-jährige war am vergangenen Dienstag bei einem FIS-Rennen in Verbier (Frankreich) mit einem Streckenposten zusammengestoßen (wir berichteten). Nach Meinung von Albert Burger, der die besten Allgäuer Nachwuchsläuferinnen trainiert, seien die Sicherheitsvorkehrungen in den vergangenen Jahren immer bessser geworden. Dennoch werde immer ein Restrisiko bleiben. Und zwar deshalb, 'weil es auf der Piste immer wieder Kommunikations-Probleme geben wird.' Denn meistens hätten nur die Trainer oder die Mitglieder der Rennleitung ein Funkgerät. Sinnvoll wäre es, jeden Streckenposten und generell alle Helfer auf der Piste damit auszustatten. Doch dafür reiche das Geld nicht. Laut Burger kommt es immer wieder vor, dass ein Streckenposten während eines Rennens nicht rechtzeitig die Piste verlässt und ein Fahrer im letzten Moment ausweichen muss. 'Das passiert meistens dann, wenn ein Fahrer hinter einer Kuppe auftaucht und nicht mehr vorzeitig reagieren kann', sagt Burger. Eine seiner Läuferinnen hat sich im vergangenen Jahr an der Schaufel eines Pistenarbeiters verletzt. Burger startet mit seinen Schützlingen von heute, Samstag, bis Dienstag in Livigno bei mehreren FIS-Rennen. Der ASV-Coach geht davon aus, dass der Unfall in Frankreich bei der Sicherung der Piste in den nächsten Rennen 'bestimmt eine Rolle spielen wird. Aber in ein paar Tagen gehen die Veranstalter sicher wieder zur Tagesordnung über.'

'Bis aufs Blut' gekämpft Dass beim Wettbewerb um den Weltcup gekämpft wird 'bis aufs Blut' hat FIS-Snowboard-Fahrer Sven Unger bereits zu Saisonbeginn prophezeit. Wie Recht der Wertacher damit behalten würde, zeigte sich kürzlich beim Weltcup-Rennen im schwedischen Tandadalen. Die Kälte beim Wettkampf im Boardercross betäubte seine Füße derart, dass er sich bei den Sprüngen und Schlägen unbemerkt den Nagel vom großen Zeh verletzte. Um Tags darauf mit geschwollenem, blutunterlaufenem Fuß überhaupt in den Snowboard-Schuh steigen zu können, griff Unger selbst zum Bohrer, um das gestaute Blut ablaufen zu lassen. Der Erfolg war mäßig. Der 28-Jährige verpasste das Vor-Finale der besten 16.

Markus Mann will in die Formel 3 Neben Peter Terting aus Börwang, der als Mitglied der Renngemeinschaft Allgäu (RGA) heuer den VW-Lupo-Cup gewonnen hat (wir berichteten), scheint mit Markus Mann aus Fellheim ein weiteres Automobilsport-Talent heranzuwachsen. Der Unterallgäuer wurde in diesem Jahr Vizemeister in der Formel König und spekuliert nun auf einen Platz im Cockpit eines Formel-3-Autos. Erste Testfahrten auf dem Hockenheimring verliefen positiv. 'Er hat von höchster Stelle Schulterklopfen geerntet', so Manns Teammanager Thomas Meier. Ein Start in der Formel 3 hängt vom Geld ab. ' Das ist eine finanzielle Frage', verweist Meier darauf, 'dass es aufs Budget ankommt'. Bis Ende des Jahres hoffen er und Mann selbst, die Verhandlungen abgeschlossen zu haben, um sich dann zu entscheiden.

Stadt Kempten ehrt Sportler Im ausverkauften Kornhaus-Saal ehrte die Stadt Kempten auch heuer wieder im Rahmen des 'Ball des Sports' die erfolgreichsten Sportler: 17 goldene, 38 silberne und 18 bronzene Medaillen wurden vergeben. Zudem wurde der frühere Boxer Horst Witterstein (72) mit der Sportehrennadel bedacht. Er steht heute noch im Training den jungen Boxern mit Rat und Tat zur Seite. Zum zweiten Mal in Folge wurde die Schwimmerin Lisa Schoellhammer (17) vom TV Kempten 1856 zur 'Sportlerin des Jahres' gekürt. Die Wahl hatten die Leser unserer Kemptener Ausgabe und die Ball-Besucher getroffen.

Sport für einen guten Zweck Bereits zum 20. Mal veranstaltete die Sportgemeinschaft Wasserwirtschaftsamt Kempten in Weiler ein Tennis-Kegel-Turnier. Zu den Teilnehmern gehörten auch die Bürgermeister der Gemeinde Weiler-Simmerberg, Karl-Heinz Rudolph und Gerd Zimmer. Ihnen überreichte Organisator Otto Hörmann von der Sportgemeinschaft Wasserwirtschaftsamt den Erlös der Veranstaltung in Höhe von 1500 Euro für einen guten Zweck. Im Gegenzug bedankte sich Bürgermeister Rudolph bei den Veranstaltern mit dem gläsernen Wappen der Marktgemeinde Weiler-Simmerberg.