"Vom Vorspiel zum Vortrag" - unter dieses Motto passt eigentlich jedes "Kleines Konzert", das vom Gymnasium Marktoberdorf im Konzertsaal des Internates veranstaltet wird. Jedesmal wird der Weg vom unbekümmerten Erstauftritt bis zur eindringlichen künstlerischen Auseinandersetzung aufgezeigt. Und doch fallen alle Konzerte ganz unterschiedlich aus. Diesmal beeindruckte besonders das breite Spektrum der Blasinstrumente, das von der Blockflöte bis zur Tuba reichte. Das Klavier hatte nur drei Soloauftritte, oft musste es als Orchesterersatz herhalten. Dazu kamen drei Streicher-Darbietungen.
Sorgfältig und ausgefeilt
Da wäre als erste Greta Kilian zu nennen, die mit einem Satz aus A. Vivaldis Violinkonzerten sauber und geschickt umzugehen wusste. Kaum älter ist das Klaviertrio mit Cedric Kirst, Max Malich und Sven Rexhausen, das bei zwei Sätzen von J. Haydn ein sorgfältig ausgefeiltes Zusammenspiel zeigte. Wie weit das Geigenspiel dann in einigen Schuljahren fortschreiten kann, das demonstrierte Damaris Humburg bei dem technisch anspruchsvollen "Präludium und Allegro" des Virtuosen F. Kreisler.
Die drei Klaviersolistinnen beschäftigten sich mit ganz verschiedener Literatur: Hannah Seider "tanzte" ein "Balletto" von A. Scarlatti, Johanna Keppeler vertiefte sich in ein vielfarbiges "Prelude" von A. Skrijabin und Magdalena Janko hinterfragte durch ihr pedalreiches Spiel zweier Sätze aus einer französischen Suite von J. S. Bach die üblichen Hörgewohnheiten.
Im Bläserangebot stellten die Querflöten die größte Gruppe. Julia Wörz, Pamela Scupin und Luka-Maria Römlein ließen einen abwechslungsreichen Reigen von acht Stücken aus Barock und Jetztzeit erklingen. Magdalena Amberger führte mit fünf der "Acht Stücke für Querflöte" zu einer wenig bekannten Seite von P. Hindemith. Solche Miniaturen so ziseliert zu präsentieren, das gehört schon ganz in die Dimension des Vortrages.

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Die vielseitige Klarinettistin Larissa Schnellhammer trat gleich zweimal aus ihrer Rolle als Orchester-Spielerin heraus; einmal beim "Adagio" von C. M. v. Webers Klarinettenkonzert Es-Dur und zum anderen Mal in einer ungewohnten Kombination mit dem Hornisten Christian Fath im "Allegro giusto" von A. Belloli. In den Titel "Laudatio" von B. Krol ist Christian unbedingt einzubeziehen. Die Beredsamkeit des Themas fand hier einen virtuosen Vortragenden.
Große Kontraste
Den Abschluss bildete der fast aberwitzige Kontrast von Blockflöte und Tuba. Alexandra Jochams Blockflöte irrlichterte filigran durch die "Burlesca alla Rumba" von G. Jacob und in der nächsten Minute breitete sich die massige Opulenz des Tubaklanges aus, dem Florian Mayrhofer beim "Allegro moderato" des Concerto op.8. von F. Strauss allerdings gewaltig auf die Sprünge half.
Viele Mitwirkende wurden von ihren Klavier-Partnern Matthias Schmolke, Sven Rexhausen, Linus Mödl, Bernadette Bayrhof, Ramona Laxy sowie von Lehrkräften unterstützt - eine unverzichtbare, aber nicht immer erfüllende Kunst. Daran wird sich wohl wenig ändern - ebenso wenig aber an der ungebrochenen Attraktivität dieser Konzertreihe.