Treu dem guten alten Brauch - das ist der Leitsatz von Hans Bader, einem der Gründerväter des Gebirgstrachten- und Heimatvereins Burgberg. Als bei der Vereinsgründung im Jahr 1966 bei den Klosterschwestern in Börwang eine Vereinsfahne in Auftrag gegeben wurde, wurde auf der Rückseite das Bild eines jungen Trachtenpaares eingestickt: Es sind Hans Bader und seine Frau Hildegard.
Seinen Anfang im Trachtenverein machte Hans Bader, wie viele Trachtler, als Plattler. Wobei er das Platteln eigentlich in Fischen gelernt hatte. "Während meiner Ausbildung zum Käser habe ich in Fischen gelebt", erzählt er. 1966 hat sich dann in Burgberg eine Gruppe zusammengetan und einen eigenen Trachtenverein aus der Taufe gehoben. "Drei Tage lang haben wir die Gründung gefeiert."
Im neuen Verein wurde Bader Fähnrich, Vorplattler und Plattler. Viele Jahre war er mit den Plattlern unterwegs und ist bei den Begrüßungsabenden für die Gäste aufgetreten. "Da waren wir eigentlich überall unterwegs", erinnert er sich. Bei Heimatabenden stand er ebenfalls mit den Plattler-Gruppen auf der Bühne. Zudem war Bader 20 Jahre lang ein engagierter Theaterspieler. "Meistens hatte ich die Liebhaberrollen."
Die Gemeinschaft und der Zusammenhalt im Ort sind für Hans Bader immer sehr wichtig gewesen. In Zeiten, in denen es nicht in jeder Familie ein Auto gab, habe man viel mehr miteinander erlebt und unternommen. Walzer-Tanzen zum Beispiel habe er damals noch "von den Altern" gelernt, in einer Stube, in der man die Möbel auf die Seite gerückt hat. Noch heute erinnert sich Bader gerne an die Hausbälle, die es in den 60er Jahren zur Faschingszeit gab. Und an die "Hausbesuche", zu denen man sich so maskiert hatte, dass man von den anderen nicht erkannt werden konnte. Erst um Mitternacht habe man die Maske abgenommen.
Nach vielen Jahren engagierter Arbeit für die Trachtensache hat sich Hans Bader aus beruflichen Gründen aus dem aktiven Vereinsleben zurückgezogen. Zusätzlich zur Arbeit auf seinem Hof in Erzflöße bei Burgberg hat er eine Alpe im Retterschwanger Tal übernommen, dort Käse produziert und vermarktet. Bader war über viele Jahre Gebietsvertreter des Alpwirtschaftlichen Vereins und wurde für seine großen Verdienste vom damaligen bayerischen Landwirtschaftsminister Josef Miller mit der Staatsmedaille ausgezeichnet.
"Seinen" Verein, den er mitgegründet hat und für den er so lange Erster und Zweiter Vorsitzender war, hat er dennoch nie aus den Augen verloren. Sehr gefreut hat ihn, als vor einigen Jahren die Historische Frauentracht in Burgberg angeschafft wurde. "Bei Festumzügen bekommen unsere Frauen in ihren historischen Trachten von den Zuschauern am Straßenrand oft einen Sonderapplaus.
Da ist man dann schon sehr stolz auf den Verein." Heute ist Hans Bader 70 Jahre alt. Und im Trachtenverein Burgberg ist mittlerweile die dritte Generation seiner Familie aktiv.