Von Sabrina Müller |LindenbergSo richtig neu ist der Job für Walter Zwinger nicht. Seit Beginn des Schuljahres ist er Schulleiter der Realschule in Lindenberg und damit Nachfolger von Anton Hartmann, der nach Kempten gewechselt hat (wir berichteten). Seit 2002 hat Zwinger als Stellvertreter Seite an Seite mit Hartmann die Geschicke der Schule gelenkt. Jetzt ist er selbst der Chef von 846 Schülern und 56 Lehrern.
Der Wechsel nach oben sei ihm leicht gefallen - nicht zuletzt wegen des "sehr strukturierten Arbeitens" und einem "gut funktionierendem Team". Dazu gehört neben seinem Stellvertreter Hans-Peter Notter (vorher dritter Stellvertreter) auch das Sekretariat.
"Ich habe grob gewusst, worauf ich mich einlasse", sagt der Noch-48-Jährige, der im November Geburtstag feiert. Auf weniger Ferien etwa, die durch die normale Urlaubsregelung eines Verwaltungsbeamten abgelöst werden. "Ich bin nicht mehr im eigentlichen Sinne Lehrer." Zu seinen Kernaufgaben zählen jetzt Personalplanung und Haushalt statt Unterricht.
Nichtsdestotrotz möchte Zwinger in seinen Fächern Mathe und Musik "am Ball bleiben". Ein Ziel, das er mit fünf Stunden Mathe und einer Stunde Schulband die Woche zunächst erreicht hat.
Auch sonst startet der neue Rektor mit konkreten Vorstellungen in sein Amt. Ganz oben auf seiner Liste steht dabei das Wohlbefinden von Schülern und Lehrern. Äußerlich möchte er das durch ein "lebendiges Umfeld" schaffen - also beispielsweise durch die Gestaltung des Pausenhofs, der mit Spielgeräten wie Streethockey-Toren "aufgepeppt" werden soll. Oder durch eine Verbesserung der Akustik, denn wegen des Marmors und kahler Wände sei es meist sehr laut. Ganz wichtig ist für Zwinger auch der geplante Neubau, der 2009 - so hofft er - fertig sein soll. Dann kommen endlich die Container weg, in denen solange noch unterrichtet werden muss.

"Bislang einmaliger Vorfall"
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Ansonsten zählt für den Schulleiter das, was überall im täglichen Leben von Bedeutung ist. Sein Motto: "Wie es in den Wald reinruft, so schallt es hinaus". Dazu gehören für ihn so simple Dinge wie "guten Tag" sagen, positiv auf Menschen zuzugehen und sich mit Respekt zu begegnen. "Nur dann kann eine Gemeinschaft funktionieren. Und dann sind auch gute Leistungen weniger ein Problem", zeigt sich Zwinger überzeugt.
An seinem Beruf liebt er vor allem den Umgang mit Menschen. Außerdem mache es viel Spaß, Ziele verwirklichen zu können. Als Schulleiter, so glaubt Zwinger, müsse man gut zuhören können und versuchen, diese Ziele hartnäckig, aber dennoch mit Feingefühl zu verwirklichen.