von elisabeth Kimmerle |LindauDass die Beatsteaks in den Club Vaudeville kommen, verbreitete sich im Allgäu wie ein Lauffeuer: Bereits nach einer Woche war das Konzert ausverkauft. Die Berliner Punkrock-Combo gab sich am Freitag bereits zum sechsten Mal in Lindau die Ehre. Zuletzt waren sie mit ihrer 2004 erschienenen Platte "Smack Smash" im Club Vaudeville, nun spielten sie im Rahmen ihrer aktuellen "Limbo Messiah"-Tour vor ausverkauftem Haus.
Wer die Beatsteaks schon einmal gesehen hat, weiß, worauf er sich einlässt. Der Name steht für gepflegten Punkrock - die Berliner sind wahre Meister des Live-Auftritts. Auch in Lindau verstanden sie es mit einem Rundumschlag ihrer Hits, die Meute aufzuheizen.
Trotz ihrer Routine kein bisschen ruhig geworden, lieferten sie eine solide Show ab, die alle Töne von rau und schräg bis melodisch und langsam anschlug.
Ein Selbstläufer jagte den anderen und zwischen "Hand in Hand" und "Cut off the top" gab es das ein oder andere Lied von älteren Platten. Rampensau Arnim Teutoburg-Weiß zeigte, was er kann: sei es beim Faith No More-Cover "Im easy" oder als er seine Gitarre in Hendrix-Manier mit den Zähnen spielte.
Als Gitarrist Peter Baumann hinreißend berlinernd sein Solo "Hey du" - mit Zeilen wie "du bist schön, auch wenn du weinst", ein Trostlied für alle Außenseiter - zum Besten gab, flackerten in der Menge vereinzelt Feuerzeuge auf.

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Das Publikum spaltete sich anfangs noch in zwei Lager - die Tanzenden und die Stehenden - doch schnell brachen alle Dämme und der Club wurde zu einer einzigen pogenden Menge außer Rand und Band. Von der "Punkrock-Polonaise" über wilden Pogo bis zum obligatorischen Stagediven war alles geboten, was zu einem Punkkonzert dazu gehört. Immer wieder teilte sich die Menge, um im nächsten Moment aufeinander loszustürmen - dass die Stimmung trotzdem friedlich war, versteht sich von selbst.
Als die Band die Bühne verlässt, gehen alle im Raum in die Knie und erwarten sie zu einer letzten Zugabe. Die Beatsteaks lassen sich nicht lange bitten und spielen am Ende knapp zwei Stunden. Mit ihrer Erstauskopplung "Let me in" zollen sie als Letztes dem Club Vaudeville ihren Respekt: "Die Leute, die diesen Club betreiben, haben eine enorme Ausdauer, und wir hoffen, dass es den Club noch viel länger als die Beatsteaks geben wird."