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Vom Leistungsturnen zum Baggern

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Vom Leistungsturnen zum Baggern

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    Vom Leistungsturnen zum Baggern
    Vom Leistungsturnen zum Baggern Foto: boxler

    In den Vereinen im südlichen Oberallgäu wird nicht nur großer Wert auf Breitensport gelegt. Ziel ist es auch, Nachwuchssportler zu fördern und an die Spitze zu bringen. Wir stellen die größten Talente der Region vor.

    Sonthofen Maya Miosgas bisherige Volleyball-Karriere ist genauso ungewöhnlich wie ihr Geburtsort in Simbabwe: Die 16-Jährige kam nämlich als Quereinsteigerin zur Ballsportart und in das Land. Erst seit drei Jahren spielt sie beim TSV Sonthofen. Und nur drei Jahre waren ihre Eltern in der Entwicklungshilfe in Bulawayo tätig, wo Maya auf die Welt kam. Trotz des flotten Einstiegs ist sie ist aber nicht minder erfolgreich als die Mannschaftskameradinnen in der Bayernliga Süd, deren Talent schon damals in der Grundschule gesichtet wurde, und das ist das Entscheidende. "Ich brauche ganz einfach Sport in meinem Leben", sagt Maya.

    Vielleicht ist das der Grund, warum es auf dem Spielfeld so gut läuft - neben einer Portion Talent und ihrer stattlichen Körpergröße von 1,80 Meter, mit der sie fürs Volleyball spielen wie geschaffen ist.

    Zusammenhalten und das Gemeinschaftsgefühl spüren

    Sportlich war die 16-Jährige schon immer. Als Kind war Maya erst im Leistungsturnen. Zum Volleyball fand sie aber erst über Bekannte. Da nämlich fast alle ihre Freunde vom Turnen zum Volleyball wechselten, folgte Maya ihnen irgendwann - und fand sofort Gefallen an der Ballsportart. "Volleyball hat mir von Anfang an Spaß gemacht", sagt die Sonthoferin. "Es ist schön, in der Mannschaft zu spielen, zusammenzuhalten und das Gemeinschaftsgefühl zu spüren. Beim Leistungsturnen war man ja viel mehr auf sich allein gestellt."

    Wobei Volleyball natürlich zum Teil ganz andere Herausforderungen an die Sportler stelle: Man brauche Ballgefühl, gute Koordination und die richtige Technik, zählt Maya auf. Dreimal in der Woche ist daher abends für jeweils zwei Stunden Training angesagt, dazu kommt einmal wöchentlich Fitnessstudio. Vor den Deutschen Meisterschaften, die kürzlich anstanden, gab es sogar fünfmal die Woche Training - und das, gibt Maya zu, wurde fast schon ein wenig zu viel, "weil zu der Zeit auch in der Schule viel zu tun war".

    Aber das harte Training wurde belohnt: Bei den Deutschen Meisterschaften sind die Sonthoferinnen Dritte geworden. "Damit hätten wir echt nicht gerechnet", kann Maya den tollen Erfolg noch immer kaum fassen. "Wir waren von der Körpergröße her so ziemlich die kleinste Mannschaft, haben uns aber super geschlagen.

    " Keine Frage, dass der dritte Rang bei der Deutschen bisher der größte Erfolg ihrer Volleyball-Karriere ist.

    Nun hat das normale Training die 16-Jährige erst einmal wieder: Die Einheiten sind stets abends von 20 bis 22 Uhr. Nach dem Einspielen üben die Volleyballerinnen Angreifen und Blocken, machen Kräftigungsübungen und trainieren die Schnelligkeit.

    Lernen und Hausaufgaben hat Maya meist schon vor dem abendlichen Training erledigt - notgedrungen allerdings. "Ich lerne eigentlich lieber abends, aber um 22 Uhr setzt man sich meist auch nicht mehr hin", weiß die Gymnasiastin, bei der in zwei Jahren das Abitur ansteht. "Ich finde es manchmal schwierig, das unter einen Hut zu bekommen."

    Sie nimmt den Sport ernst, aber nicht zu ernst

    Den Spaß am Volleyball hat sich Maya dennoch zu 100 Prozent bewahrt - weil sie den Sport zwar ernst, aber nicht zu ernst nimmt. Der ist für sie auf der einen Seite zwar "total wichtig", aber die Ballsportart solle dennoch ein Hobby bleiben. "Das Leben besteht nicht nur aus Volleyball", sagt Maya. Ab Juli verbringt die Sonthoferin erstmal drei Monate in Australien. Und sie hat sich schon schlau gemacht: Auch an der Schule in Down Under gibt es die Möglichkeit, Volleyball zu spielen.

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