Lindenberger Schüler führen Dickens´ Weihnachtsgeschichte auf Lindenberg Charles Dickens´ bekannte 'Weihnachtsgeschichte' wurde von Uli Mayer und seiner Theaterkompanie wirkungsvoll in Szene gesetzt. Bei dieser Aufführung in der Aula der Hauptschule Lindenberg stimmt einfach alles - Bühnenbild, Beleuchtung, Kostüme und die passende Musik sind nur die äußeren Zeichen einer gelungenen Inszenierung, in deren Mittelpunkt die hervorragende schauspielerische Leistung der Schüler steht.
Mayer hat mit dieser Inszenierung wieder einmal gezeigt, was gutes Theater ausmacht. Das fing schon mit dem effektvollen Beginn an. Unter fetziger Musik und schummriger Beleuchtung hetzten die mit Geschenken beladenen Menschen durch das Bühnenbild - das ist Weihnachtsstress heute. Dazu passte auch der geizige und raffgierige Geschäftsmann Ebenezer Scrooge, der seinem armen Mitarbeiter noch nicht mal den freien Weihnachtstag gönnt und alle Weihnachtswünsche und Bitten um Hilfen kategorisch ablehnt. Volle Präsenz Stimmgewaltig und ausdrucksstark verkörperte der Gymnasiast Simon Brombeiss den herzlosen Geizkragen in jeder Situation überzeugend - auch die Ängste, die er aussteht, als er im Traum den Geistern begegnet, die ihm seine Verfehlungen vorhalten. Simon Brombeiss bewältigte seine Rolle, die ihm immer volle Präsenz abverlangte, mit profihafter Selbstverständlichkeit Noch nicht geläutert Ebenezer Scrooge erlebt in der Konfrontation mit seiner Vergangenheit auch Rührung und liebevolle Erinnerung. Aber noch ist er nicht geläutert, erst als ihm der Geist der Zukunft sein mögliches Ende vorhält, geschieht die Wandlung vom Geizhals zum Menschenfreund. Mayer ist es gelungen, eine Vielzahl unterschiedlicher Schauplätze mit Licht und wenigen Accessoires immer in den Mittelpunkt des Geschehens zu rücken von der Schulstube bis zur Wohnung seines Angestellten. Auch eine sehr ansprechende Tanzszene fehlte nicht. Die 25 Schüler quer durch alle Altersstufen boten eine beachtliche schauspielerische Leistung. Alle mit deutlicher Sprache und lockeren Gesten, egal ob Bastian Mayer als junge Ebenezer und Straßenjunge, Deli Suni als Ebenezers Lehrherr, Feeziwig oder Sascha Bromberg als sein Sekretär. Der Platz reicht leider nicht aus, um alle zu nennen, die mit ihrer Leistung zum Gelingen dieses Stückes beigetragen haben. Es war für die Schüler sicher nicht einfach, so selbstverständlich in die Rolle Erwachsener zu schlüpfen. Um so mehr muss diese Leistung anerkannt werden. Mayers Werk gewürdigt Rektor Gerhard Hoffmann würdigte besonders das Werk Mayers, der seit 25 Jahren dafür sorge, dass an der Lindenberger Hauptschule Theater gespielt werde. Theater sei für die Entwicklung der jungen Menschen von außerordentlicher Bedeutung und Mayer gelinge es ausgezeichnet, die Begeisterung für das Theaterspielen auf seine Schüler zu übertragen und sie zu Höchstleistungen anzuspornen. Was Regisseur Mayer mit diesem Stück auf die Beine stellte, war eine rundum gelungene Vorstellung, die sich das Lindenberger Publikum, das ja von guten Theaterleistungen nicht allzu verwöhnt ist, nicht entgehen lassen sollte. Eine weitere Aufführung von Charles Dickens Weihnachtsgeschichte findet am heutigen Freitag, 20. Dezember, um 20 Uhr, in der Aula der Hauptschule Lindenberg statt. Nach dem Theater gibt es einen Weihnachtsbasar, dessen Erlös dem Patenkind der Hauptschule Lindenberg zugute kommt.