Marktoberdorf: Vom fernen Osten inspiriert

28. Januar 2009 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Fasnachtsabende - Wo der Trommler Max Kinker seine Ideen bekommt

Es brodelt in der Fasnachtsküche: Schließlich wollen die Oberdorfer Fasnachter bei den Fasnachtsabenden wieder ein buntes Menü aus Spaß und Revue im Modeon präsentieren. Mit dazu gehört als einer der Höhepunkte der Auftritt der Trommler um Max Kinker. Seit 1994 überlegt er sich jedes Jahr eine neue Nummer für seine Schützlinge aus der Schlagzeugschule. In den Herbstmonaten tourt Max Kinker schon seit vielen Jahren mit einer großen Show durch China. Ausgerechnet im Reich der Mitte hat er dann in der Regel die ersten Ideen für seine Fasnachtsnummern. In den beruhigenden nach den Feng-Shui-Grundsätzen angelegten Parks findet er die Inspiration, um sich Neues zu überlegen: «Da sitz ich dann auf einer Bank und denke an die Oberdorfer Fasnacht - verrückt, oder? Aber da hab ich immer die besten Einfälle.»

Sein erster eigener Auftritt bei den Fasnachtern liegt weit zurück: 1978 war er als 16-Jähriger das erste Mal dabei. Mit seinen Schulkollegen Jörg Heinrich, Rupert Schmauch, Johann Schmid und Willi Staud gründete er zu dieser Zeit die legendäre Band «Voice Express», die heute die Fasnachtsabende mit Live-Musik bereichert. Damals im alten Stadttheater von Marktoberdorf studierten die Jungs sogar zusätzlich eine eigene Nummer ein und traten als «Comedian Harmonists» auf. «Das war schon eine Springerei: raus aus dem Orchestergraben, rauf auf die Bühne, singen und sofort wieder runter, die nächste Nummer spielen», erinnert sich Max Kinker. «Vor allem war ich der schlechteste Sänger .»

Infiziert von der Fasnacht

Mit seinem Musikstudium in Augsburg beendete Kinker mit 22 Jahren auch seine Bandkarriere bei Voice und gleichzeitig die Fasnachtsauftritte. In den folgenden Jahren war er als Musiker viel unterwegs. 1993 besuchte er mit seiner Frau Rita mal wieder einen Fasnachtsabend und wurde dabei fast ein wenig melancholisch. Deshalb kam ihm im darauffolgenden Jahr die Anfrage von Monika Schubert, die als künstlerische Leiterin ein paar Trommler für den Fasnachtsabend brauchte, gerade recht. Seitdem ist er wieder fix dabei. «Ich bin halt infiziert. In den Monaten vor der Fasnacht fragt man sich zwar, warum man sich das antut - aber der Spaß während der Faschingswoche, die Leute und das immer wieder tolle Programm lassen einen nicht aus», lacht er.

Effektive Proben

Die Vorbereitung ist immer wieder viel Arbeit: Jedes Stück schreibt der Musiker eigens für die Fasnacht, schreibt Schlag für Schlag auf und überlegt sich dazu die passende Choreografie. «Zum Glück sind meine Schüler jedes Jahr ganz wild auf die Fasnachtsabende. So laufen die Proben immer sehr effektiv und diszipliniert ab. Jeder weiß, wenn er seinen Part nicht ordentlich lernt, warten schon genug andere darauf mitzumachen.»

Auf allem Möglichem haben die Jungs auf der Bühne schon getrommelt. Sie waren Hexen, Köche, Bäcker und Schüler und begeisterten das Publikum immer wieder mit ihrer Fingerfertigkeit und ihren Rhythmen. Dieses Jahr, soviel darf schon verraten werden, wird es etwas ganz Neues von den Trommlern geben. Mal etwas anderes.

Die Oberdorfer Fasnachtsabende finden statt von Montag, 16. bis Samstag, 21. Feburar, täglich um 20 Uhr im Modeon. Kartenvorverkauf am Samstag, 31. Januar, von 8 bis 15 im Modeon. Danach am 2., 4., 9., 11. und 14. Februar, jeweils von 9 bis 12 Uhr und an den Freitagen, 6. und 13. Februar, von 14 bis 18 Uhr im Reisebüro Kirchweihtal, Salzstraße 11, Telefon 0175/7948831. Ab Montag, 16. Februar, jeweils ab 19 UhrAbendkasse.

www.oberdorfer-fasnacht.de

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