Von Franziska Megerle |Gunzesried/BalderschwangKurz vor dem Sipplinger Kopf mit seinen 1746 Metern: der Grat ist schmal, sehr schmal. Vorn fällt der Berg steil ab, doch auch bei einem Schritt nach hinten geht es fast senkrecht 30 Meter hinunter. Bis vor Kurzem wegen des schlechten Weges eine heikle Stelle für so manchen Wanderer an der Südspitze des Naturparks Nagelfluhkette zwischen Gunzesried (Gemeinde Blaichach) und Balderschwang. Eine Touristengruppe sei gar einmal auf dem Hosenboden heruntergerutscht, erzählt Karl Kleiter, Forstbetriebsleiter der Gemeinde Sonthofen.
Eine gefährliche Angelegenheit, stellte der Forstbetrieb Sonthofen fest und beschloss die Sanierung des Abschnitts. "Man betrat praktisch alpines Gelände", beschreibt Kleiter. Bis vor Kurzem endete die Passierbarkeit des Weges an der Alpe Obere Wilhelmine, die noch mit dem Auto erreichbar ist. "Früher war der Weg gut erhalten", erzählt Kleiter. Der Abschnitt sei in den letzten Jahren aber stark ausgetreten und aufgeschwemmt worden. "Aus unserer Sicht war das nicht mehr zu tolerieren." Diese Einschätzung teilt auch Blaichachs Bürgermeister Otto Steiger: "Der Weg war nach Regen unpassierbar."
400 Stunden für die Sanierung
Insgesamt 1,5 Kilometer wurden in 400 Arbeitsstunden saniert, wobei unter anderem eine rund 50 Zentimeter breite Felsspur in den Berg geschlagen und Stufen angelegt wurden. Knapp 300 Meter davon wurden komplett neu angelegt: Der alte, teils abgerutschte Wanderweg verläuft jetzt neben dem neuen und wird bereits im nächsten Jahr teilweise wieder zugewachsen sein.
Geplant und durchgeführt hat die Arbeiten der Forstbetrieb Sonthofen in Absprache mit dem Amt für Landwirtschaft und Forsten Immenstadt, dem Landratsamt Oberallgäu und den Gemeinden Balderschwang und Gunzesried. Rund 24000 Euro wurden für die Instandsetzung des Weges ausgegeben, zum größten Teil finanziert durch den Freistaat Bayern. "Das Geld ist gut investiert", findet der Abteilungsleiter Forst Peter Tietzler.

30 Meter hohes Gebäude
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Noch rund 100 Arbeitsstunden werden laut Kleiter benötigt, bis die Sanierung abgeschlossen ist. Danach soll der Weg zur weiteren Pflege an einen deutschen Alpenverein übergeben werden.