MM-Amendingen | ho: Volle Konzentration auf engstem Raum

8. Januar 2009 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
hans honold

Musikbühne Amendingen - Wie sich die Darsteller auf ihren großen Auftritt vorbereiten

Fast wie aus dem "richtigen Leben", erzählt die Komödie "Dem Himmel sei Dank" von Bernd Gombold. Die Geschichte wird derzeit von elf Akteuren der Musikbühne Amendingen im Pfarrsaal St.Ulrich in elf Vorstellungen - nahezu alle ausverkauft - aufgeführt. Zentrum des Geschehens ist das Pfarrbüro, in dem sich erlaubte, aber auch weniger christliche Machenschaften abspielen, um das dringend benötigte Geld für die Kirchenrenovierung "aufzutreiben".

Ein Blick hinter die Kulissen der Pfarrhofbühne zeigt, dass ein Theaterabend für die Darsteller höchste Konzentrationsarbeit auf engstem Raum bedeutet. Jeder Akteur, ob Haupt- oder Nebenrolle, ist ständig mit seinem Text beschäftigt und selbst verantwortlich, wenn sein Auftritt ansteht. Hauptdarsteller, wie Gerhard Miorin, Elke Paschy, Christof Kastl, Andrea Miorin und Thomas Maier, die allesamt den "Aumadenger Dialekt" leben und beherrschen, lassen den Theaterabend "vor und hinter den Kulissen" zu einem köstlichen Erlebnis werden. "Sobald du auf der Bühne stehst, musst du blitzschnell deine Rolle spielen", sagt Miorin.

Und Thomas Maier, der den Domkapitular spielt, erklärt: "Die Routine und Sicherheit steigt natürlich mit der Zahl der Auftritte, aber unsere Souffleuse gibt uns Sicherheit und hilft mit Mimik und Gestik weiter, wenn es beim Text mal klemmt."

Es herrscht eine gute Stimmung hinter der Bühne. Die Requisiten, wie Getränke und Speisen die mit einem Mikroherd warm gemacht werden, müssen ständig bereitstehen. Dazwischen legen sich die Akteure im Wechsel neue Garderoben zu oder werden von der Maskenbildnerin Conny Schweikart und ihrer Assistentin Angelika Miorin nach Bedarf neu gestylt.

Ständig unterwegs

Ständig unterwegs ist Theaterleiter Robert Miorin, der zusätzlich die Kurbel betätigen muss, um den Theatervorhang zwischen den drei Akten und am Schluss fallen zu lassen. Dass die Akteure, die zu einer "großen Gemeinschaft zusammengewachsen sind", viel von ihrer Freizeit opfern, zeigt sich auch darin, dass bereits im September mit den ersten Sprechproben begonnen wurde und man sich zwei Stunden vor jeder Aufführung trifft, um den Saal herzurichten und geschminkt zu werden.

Nicht nur hinter den Kulissen zeigen die Laienspieler eine homogene und respektable Leistung. Das Stück beschert den Theaterbesuchern zweieinhalb heitere und unbeschwerte Stunden. Musikalisch abgerundet wird das Stück von der Amendinger Theatermusik des Musikvereines.

Termine Weitere Vorstellungen, jeweils um 20 Uhr im Pfarrsaal St. Ulrich in Amendingen: Freitag, 9., Samstag, 10., Sonntag, 11., Freitag, 16., und Samstag, 17. Januar. Restkarten unter Telefon (08331) 925 85 05, Montag und Freitag (10 bis 11.30 Uhr) und Dienstag von 17 bis 19 Uhr.