Lechbruckl map/ff lDen Bürgern von Lechbruck stinkt es gewaltig - und das auch noch im wahrsten Sinne des Wortes: Die zunehmende Verlandung des Oberen Lechsees - ausgelöst durch eine permanente Kiesablagerung - sorge für eine erhebliche Geruchsbelästigung. Und die störe nicht nur die Bürger, sondern schade auch dem Tourismus.
Diese Kritik von Adolf Lichtblau war der Auftakt einer lebhaften Diskussion beim Leserstammtisch unserer Zeitung am Montagabend in Lechbruck. Beim Metzgerwirt wurden in lockerer Atmosphäre nicht nur verschiedene Themen aus der Kommunalpolitik diskutiert - auch die Arbeit der Zeitungsmacher selbst stand im Mittelpunkt. Insgesamt nutzten rund 70 Lechbrucker die Gelegenheit, Fragen zu stellen, Kritik zu üben oder - auch das gab es - ein Lob zu verteilen.
Bei etlichen Punkten stand Bürgermeister Helmut Angl den Lechbruckern aus dem Stand Rede und Antwort. So versicherte das Gemeindeoberhaupt, dass in puncto Geruchsbelästigung bereits Gespräche geführt wurden. "Um das Problem aber zu lösen, müssen erstmal alle Beteiligten an einen Tisch.
" Er hoffe dabei auch auf die Unterstützung der Allgäuer Zeitung - ein Ball, den die Redaktion gerne aufnahm. Teils heftige Kritik hagelte es an den Busverbindungen. So ärgerte sich der Jugendbeauftragte von Lechbruck, Herbert Schuler, dass der letzte Bus am Abend von Füssen in Richtung Lechbruck bereits um halb sieben fahre. "Selbst die Jugendlichen, die nachmittags ins Kino gehen, haben kaum eine Chance, diesen Bus zu kriegen", sagte Schuler. Geschweige denn Mitarbeiter im Einzelhandel, die teils bis 20 Uhr Dienst hätten.
Auch die Situation in Schulbussen empfand Schuler als unzumutbar, zumal die Busse "hoffnungslos überfüllt" seien und viele Schüler stehen müssten. "Kaum auszudenken, wenn mal ein Unfall passiert", betonte er. Schuler lobte aber auch die zuständige RVA und das Landratsamt dafür, dass die sogenannte Funcard schnell und unkompliziert auf den Weg gebracht wurde.

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Mit ihr hätten Schulkinder die Möglichkeit, Freunde in anderen Orten ohne großen Aufpreis zu besuchen.
Auch die Gemeinde musste sich im Lauf des Abends einiger Kritik stellen. Werner Wirkotsch bat Angl darum, Licht ins Dunkel um die Gerüchte um den maroden Hochwasserbehälter Lechbrucks zu bringen. Auch zur Zweitwohnungssteuer für Dauercamper und zu den Kosten für den Bau eines Kreisels im Ort musste der Bürgermeister Stellung beziehen.
Wünsche, Anregungen sowie Kritik gab es aber auch an die Adresse der Heimatzeitung. "Ihr greift zwar vieles auf, aber vertieft es nicht weiter", so ein Einwand.
Der Vorsitzende des SV Lechbruck, Karl-Heinz Kohler, wünschte sich eine intensivere Sportberichterstattung - insbesondere im Bezug auf den Fußball in unteren Klassen. Ein Schulterklopfen gab es schließlich von Max Härtle. Er lobte nicht nur den Berichterstatter vor Ort, Stefan Fichtl, sondern fand ganz generell: "Ihr macht eure Sache nicht schlecht" - aus dem Mund eines Ostallgäuers ein dickes Kompliment.