Memmingen/Kempten (rs). - Mehr als 2000 Zuschauer waren Zeugen der vierten Saison-Auflage des Eishockey-Oberliga-Derbys zwischen dem EHC Memmingen und der EA Kempten: Mit 5:3 (0:0, 3.2, 2.1) behielten die Maustädter das bessere Ende für sich. Sie wahrten damit die Chance auf die Play-Off-Runde. Diese dürften die Kemptener wohl endgültig verpasst haben. Das erste Drittel begannen beide Teams vorsichtig. Das Spiel wurde jedoch bald schneller und von beiden Seiten gleichermaßen offensiv geführt. Angesichts der großen Kulisse agierten die Akteure zu nervös, vertändelten viele Male den Puck, und ließen die letzte Energie beim Torabschluss vermissen. So kam zunächst nichts Zählbares heraus. Im Mitteldrittel dauerte es neun Minuten, ehe ausgerechnet der Ex-Memminger Andreas Weißenborn mit einem harten Schlagschuss von der blauen Linie die Eisbären in Führung brachte. Statt die Führung auszubauen, folgten kurze Zeit später zwei schwarze Minuten für die Kemptener. Memmingen glich in der 33. Minute aus und legte wenige Sekunden später mit dem 2:1, und gleich darauf mit einem weiteren Treffer nach, der zudem nicht unhaltbar schien. Der EHC machte nun mächtig Druck auf das Kemptener Tor, ehe die Eisbären auf 2:3 verkürzten. Wieder war es ein Ex-Memminger Spieler: Helge Pyka schlenzte den Puck ins Netz von EHC-Torwart Florian Warkus. Die Dramatik führte im Schlussdrittel zu einer etwas härteren Gangart. Auf Seiten der Eisbären fehlte nun Eric Nadeau, der trotz einer Gehirnerschütterung angetreten war. Die Chance zum Ausgleich vergab Vesa Goman bei einem Überzahlspiel allein vor Memmingens Torwart. Besser macht es EHC-Stürmer Jim Nagle, der kurz darauf im Nachschuss einen Abpraller von den Schonern des Kemptener Torwart Markus Russlers zum 4:2 für Memmingen nutzte. Als dann Kemptens Paradereihe, besetzt mit allen fünf ausländischen Kontingentspielern, versuchte die Begegnung noch umzudrehen, gelang Ales Dvorak der Anschlusstreffer. Der 24-jährige Tscheche überzeugte schon oft als offensiver Verteidiger. Zu diesem Zeitpunkt wäre das Spiel noch offen gewesen, hätte nicht ein eigentlich unnötiger Puckverlust der Kemptener vor dem eigenen Tor die Memminger zum 5:3-Endstand eingeladen.
Kommt Vorderbrüggen zurück? Kemptens Trainer Andreas Volland: 'Da wäre mehr für uns drin gewesen. Wir haben gegen eine gleichwertige Mannschaft gesehen, wo unsere Schwächen liegen.' Die angesprochenen Schwächen sind zuletzt u. a. in der Abwehr ausgemacht worden. Volland weiter: 'Reiner Vorderbrüggen könnte zu uns zurückkehren.' Der Torwart hatte erst vor kurzem die EA Kempten verlassen, wobei er berufliche Gründe angegeben hatte. EHCMemmingen-EAKempten5:3 (0:0, 3:2, 2:1) Tore: 0:1 Weißenborn (29.), 1:1 Garisson (33.), 2:1 Spadacini (34.), 3:1 Nieder (34.), 3:2 Pyka (36.), 4:2 J. Nagle (52.), 4:3 Dvorak (57.), 5:3 Boldaveshko (60.). Zuschauer: 1847. - Strafminuten: Memmingen 6, Kempten 12.