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Volkshochschule stellt sich auf Senioren ein

Bildung

Volkshochschule stellt sich auf Senioren ein

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    Volkshochschule stellt sich auf Senioren ein
    Volkshochschule stellt sich auf Senioren ein Foto: privat/honorarfrei

    Weiblich und zwischen 40 und 50 Jahre alt: Auf 75 Prozent der Teilnehmer, die eine Volkshochschule (Vhs) besuchen, trifft diese Beschreibung zu. Das könnte sich jedoch bald ändern, meint Michael Trieb, Leiter der Memminger Vhs, bei der Vorstellung des neuen Programms für Frühjahr und Sommer. Zusammen mit anderen Vhs-Vertretern aus ganz Schwaben arbeitet er derzeit an einem Projekt, das Senioren in den Mittelpunkt des Interesses rückt: das so genannte Halbzeit-plus-Projekt.

    "Ältere Menschen werden im Zuge des demographischen Wandels immer stärker zu unserer Zielgruppe", erklärt Trieb sein Engagement. Für die Zukunft der Vhs bedeute dies unter anderem: Lehrbücher, die in größerer Schrift gedruckt sind, und barrierefreie Unterrichtsräume.

    Fehlende Barrierefreiheit

    An der Barrierefreiheit hakt es in den Memminger Vhs-Räumen noch. Deswegen möchte Trieb mit der Bildungseinrichtung aus dem Grimmelhaus (Ulmer Straße), der Kuttelgasse und der Zollergartenschule (Ratzengraben) ausziehen und an einem geeigneteren Ort die Vhs bündeln. "Etwa 1000 Quadratmeter bräuchten wir, um die über die Stadt verteilten Räumlichkeiten zusammenzulegen", berichtet Trieb.

    Aber selbst wenn die Vhs ein eigenes Haus hätte, müssten nach seinen Angaben die vielen Abendkurse weiterhin in den Memminger Gymnasien und Realschulen stattfinden: "Das ist logistisch einfach nicht anders möglich", sagt Trieb. "Denn wir haben oft mehr als 30 Kurse gleichzeitig laufen."

    Mit den angemieteten Unterrichtsräumen in Vöhlin- und Strigel-Gymnasium, in städtischer und staatlicher Realschule ist der Volkshochschulleiter aber nur bedingt zufrieden: "Als Mieter ist und bleibt man Bittsteller. Man kann nur zu bestimmten Zeiten in die Klassenzimmer, kommt schwierig an Fachräume ran. Dann passiert es schon mal, dass die Räume versehentlich abgesperrt oder nicht beheizt sind."

    Dabei sei es gerade wichtig, dass sich die Kursteilnehmer im Unterricht wohl fühlen: "Das ist wie in einem guten Geschäft, wo Beleuchtung und Temperatur stimmen und die Bedienungen freundlich sein müssen." Letztlich vergleicht Trieb die Volkshochschule mit einem "hochwertigen Feinkostladen, der jedem offen steht und zugleich moderate, sozialverträgliche Preise vorweist".

    Für Frühjahr und Sommer hat der "Feinkostladen" in seinem 96 Seiten dicken Programm 636 Angebote mit 250 Dozenten aufgelistet - in den Sparten Gesellschaft, Beruf, Sprachen, Gesundheit, Kultur und Verschiedenes. Die diesjährigen Neuheiten: ein Panflöten-Workshop, ein Kurs zum Thema "Homöopathie für den Hund" und ein Seminar zur Überwindung der Flugangst. "Letzteres ist für alle, die ihre Sprachkenntnisse aus den Vhs-Kursen im fernen Ausland anwenden wollen", sagt Trieb schmunzelnd.

    Apropos Sprachen: In dieser Rubrik werden die Kursangebote immer ausgefallener. Mittlerweile können Interessierte schon Hebräisch, Chinesisch oder Arabisch lernen.

    Während die Zahl der Angebote mit den Jahren gestiegen ist, wurde laut Trieb die Anzahl der Teilnehmer pro Kurs gesenkt: "Das ist eine enorme Qualitätssteigerung. Früher waren 30 Leute in einem Kurs. Heute ist die Teilnehmerzahl auf 16 beschränkt."

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