Greifvögel F: Vogelschützer appellieren an Bauern: Bussarden und Habichten die Scheune öffnen

23. Februar 2012 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
vogelschutzbund

Greifvögel und Eulen leiden unter der Kälte und geschlossenen Schneedecke. Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) appelliert daher an Landwirte, ihre Scheunen zu öffnen und ihnen so das Überleben zu ermöglichen.

Für Mäusejäger wie Schleiereule, Turmfalke, Mäusebussard und andere ist ihre Hauptnahrung derzeit fast unerreichbar. Gefährdete Arten wie die Schleiereule nehmen jetzt sogar menschliche Hilfe an. So kann man ihnen Zugang zu Scheunen, Maschinenhallen, Kirchen oder Dachböden verschaffen, meint der LBV. Dort finden sie nicht nur Unterschlupf, sondern können Mäuse und andere Kleinsäuger jagen. Das nütze letztendlich auch dem Menschen. Andere Mäusejäger wie Falke und Bussard, aber auch Rotmilane, die im Allgäu überwintern, profitieren davon, wenn an sonnigen oder geräumten Stellen Stroh, altes Obst, Körner oder Vogelfutter ausgestreut werden. Dadurch werden Mäuse angelockt, die für Greifvögel leichter erreichbar sind.

Mäusebussarde haben sich gerade in schneereichen Wintern eine zusätzliche Nahrungsquelle erschlossen: An Straßenrändern jagen sie Kleinsäuger, die an den schneefreien Straßenrändern nach Nahrung suchen. Sie ernähren sich dort auch von Aas. Gefährlich kann es dann für Autofahrer werden, wenn die großen Vögel plötzlich auf die Fahrbahn herabstoßen.

Verluste in harten Wintern sind für diese Arten zwar normal, und sie werden in guten Mäusejahren wieder ausgeglichen. Für einige Arten hat sich jedoch das Nahrungsangebot durch die Intensivierung der Landwirtschaft reduziert, zudem fehlen Winterquartiere und Brutstätten. Deshalb brauchen die Greifvögel die Hilfe der Menschen.