Vöhlin-Gymnasium, "Strigel", Marianum oder die Schule in Ottobeuren? Viertklässler, die aufs Gymnasium gehen wollen, und deren Eltern hatten in den vergangenen Wochen die Qual der Wahl. Jetzt steht fest, dass wie schon im vergangenen Jahr das "Vöhlin" die meisten Anmeldungen zu verzeichnen hat.
Trotz sechsstufiger Realschule stehe der Übertritt ans Gymnasium immer noch hoch im Kurs, sagt der Leiter der Ottobeurer Schule, Dr. Otto Schmid. Das zeigten die diesjährigen Anmeldungszahlen. "In Schwaben haben die Übertritte an die Gymnasien um 5,5 Prozent zugenommen", bestätigt Hubert Lepperdinger, Ministerialbeauftragter für die Gymnasien im Regierungsbezirk.
Angebot und Schulklima bezeichnet Burkhard Arnold, Chef des Memminger Vöhlin-Gymnasiums, als wichtige Faktoren bei einer Schulentscheidung. "Bei uns kommt in diesem Jahr möglicherweise die Sanierung des Schulgebäudes hinzu", so Arnold weiter. Insgesamt 139 Schüler hätten sich heuer für das Vöhlin-Gymnasium entschieden.
"Die Höchstzahl des vergangenen Jahres mit 160 Schülern wurde zwar nicht erreicht, dennoch haben sich mehr als der Durchschnitt angemeldet", vergleicht der Schulleiter. Fünf neue fünfte Klassen werde es somit im neuen Schuljahr geben. Was die Durchfallquote der Fünftklässler betrifft, berichtet Arnold, dass im vergangenen Jahr keiner der 160 Schüler sitzen geblieben sei.
Im Trend
Im Memminger Bernhard-Strigel-Gymnasium betrug die Durchfallquote 2,4 Prozent. "Da schwache Schüler mehr gefördert werden und Wackelkandidaten eher auf die Realschule wechseln, ist die Zahl der wiederholenden Fünftklässler gesunken", so Schulleiter Werner Preising. Die Zahl der Neuanmeldungen sei hingegen konstant geblieben. "112 haben sich in diesem Jahr angemeldet, 114 waren es im letzten."
Er habe mit dieser Zahl gerechnet, denn der Anmelde-Rückgang entspreche einem langjährigen Trend. Faktoren wie den schlechten Ruf des "Turbogymnasiums G8", den Ausbau hiesiger Realschulen und die Sanierung des Vöhlin-Gymnasiums sieht er als Gründe für diese Entwicklung.
"Wie im vergangenen Jahr haben wir 78 Neuanmeldungen", berichtet der Ottobeurer Schulleiter Schmid. Damit liege man im langjährigen Schnitt. "Wir haben konstant gebliebene Schülerzahlen in den Grundschulen des Einzugsgebietes Erkheim, Markt Rettenbach und Bad Grönenbach." Viele der dortigen Eltern entschieden sich für das Ottobeurer Gymnasium wegen der Verkehrsverbindungen oder aus traditionellen Gründen. Am Gymnasium Marianum in Buxheim gingen die Anmeldungen heuer zurück. Seit vielen Jahren sei die Zahl erstmals gesunken - von 90 auf 65, so Schulleiter Michael Heinrich.
"Woran das liegt, wissen wir nicht." Er tippe auf einen geburtenschwachen Jahrgang. "Ich habe mit einem Rückgang gerechnet, aber nicht mit so einem deutlichen", fügt er hinzu. Jetzt müsse die Schule überlegen, ob es zwei oder drei fünfte Klassen geben werde.