Günzach | ram | Der Sprecher der Günzacher Dorferneuerung (DE), Sven Klasing, begann den Informationsabend mit einem wichtigen Hinweis: "Wir brauchen für die DE weiter Geduld, Geduld und nochmals Geduld". Seit vier Jahren befassen sich viele Bürger in den Arbeitskreisen mit den verschiedensten Themen und Wünschen. Die Zusammenfassung der über 100 genannten Maßnahmen auf vorläufig rund zehn Hauptprojekte stellte TG-Ortsbeauftragter Stephan Mayer vor. Er betonte, dass die jetzt nicht aufgeführten Wünsche der Bürger "nicht vergessen sind".
Mehrere Projektgruppen (PG) stellten in der Vollversammlung ihre Arbeit vor:
Wasser-Erlebnisplatz an der Günz
Die PG Günzquelle strebt eine Neugestaltung des Quellgebiets der Günz an. Dazu soll ein Wasser-Erlebnisplatz angelegt werden. Die Ideen befinden sich derzeit in einer Überplanung. Der Bachlauf von der Günzquelle bis zum östlichen Ortsrand wurde bereits in einer Vorab-Maßnahme vorbildlich renaturiert.
Die PG Immenthal befasst sich mit der Straßengestaltung nach dem Kanalbau in den Jahren 2008 bis 2011. Möglichst viele Bürger sollten sich mit ihren Vorschlägen an der Gestaltung des Kirchen- und Brunnenplatzes beteiligen. Ebenso wichtig ist die Gestaltung der Grüntenstraße von der Staatsstraße bis zum Haus der Gemeinschaft.

Würdigung für soziales Engagement
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Ein Brunnen für Sellthüren?
Die PG Sellthüren sammelte Vorschläge für die Gestaltung der Ortsmitte - eventuell mit einem neuen Dorfbrunnen. Der Kapellenvorplatz soll ebenso ein attraktives Gesicht erhalten wie der Hofraum der Käserei Sellthüren. Es stellt sich die Frage, ob ein alter "Eiskeller" erhalten werden kann und wie künftig der Bachraum aussehen soll.
Aus der Arbeit der PG Jugend wurde die Idee eines Multifunktionsplatzes vorgestellt, an dem sich Jung und Alt treffen können. Ideal wäre ein Freibad. Während die einen skaten, können die anderen Freiluftschach spielen. Neben einem Jugendtreff gehört eine Dirtbahn für wilde Radler zur Wunschliste der jungen Leute.
Die neue PG Archiv verwies auf die Vorarbeit durch die Feuerwehr Günzach, die im Dachboden des Rathauses Räume für ein Archiv schuf. Nun steht dem Aufbau eines Gemeindearchivs nichts mehr im Weg. Der Erheiterung diente ein originales und originelles Schreiben der Schüler von 1949 an den "hochlöblichen Gemeinderat", dem für die Überlassung je eines Balles für die Kinder gedankt wurde.
Wiese an der Kirche aufwerten
Gesucht werden noch Interessenten für eine Mitarbeit bei der PG Kirchplatz und der PG Bürgerhaus. Zum Kirchplatz-Ensemble als Treffpunkt sollen zudem die Kirchwiese aufgewertet und die Einmündung in die Staatsstraße 2012 verbessert werden. Für ein Bürgerhaus sollte der richtige Platz gefunden und spätere Nutzungskonzepte entworfen werden.
Laut Bürgermeisterin Brigitte Schröder verging nun ein Jahr seit Start der DE, bei der sich viele Günzacher in die Arbeitskreise einbrachten. Die Projekte würden immer deutlicher, meinte sie und warb für die weitere Bürgerbeteiligung.
Wünsche der Bürger wichtig
TG-Vorsitzender Christian Kreye vom Amt für Ländliche Entwicklung verwies darauf, dass Günzach eine positive Entwicklung erfahren, eine gute Infrastruktur erreichen und ein attraktives Ortsbild gewinnen könne. Neben öffentlicher Förderung sei auch eine Bezuschussung privater Investitionen möglich. Architekt Martin Hofmann, der die DE-Maßnahmen betreut, betonte das Eingehen auf die Bürgerwünsche: "Es wird die Günzacher DE und keine andere".
Das Zeigen von gelungenen Maßnahmen soll nur der Information und Diskussion dienen.