Marktoberdorf/Ostallgäu: Viele Baustellen bahnen sich an

20. Januar 2009 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
vitalis held

Straßenbauamt - Ostallgäu und Unterallgäu künftig in einer Abteilung

Das staatliche Bauamt in Kempten wird heuer viel Geld in Richtung Ostallgäu lenken. Dies wurde in der Bürgermeisterbesprechung im Landratsamt in Marktoberdorf deutlich. Behördenchef Bruno Fischle verwies nicht nur auf anstehende Straßenbauprojekte, sondern auch auf die anstehende Sanierung des Gymnasiums Marktoberdorf. 2008 verwaltete die Baubehörde einen Etat von 50 Millionen Euro für die vier Allgäuer Landkreise, für 2009 gebe es eine "deutlich steigende Tendenz", so Fischle. Und im Ostallgäu würden einige Straßenbauprojekte verwirklicht, die baureif in den Schubladen schlummerten.

Millionen für Projekte

Wie berichtet, will das Bauamt ab April die B 12 nördlich von Kaufbeuren auf einem 2,4 Kilometer langen Teilstück dreispurig ausbauen. Zeitgleich soll auch die B472 östlich von Ob eine Überholspur bekommen (1,3 Kilometer). Im Sommer will man - abhängig vom Grunderwerb - die B16 zwischen Marktoberdorf und Füssen vor Stötten auf einer Länge von 2,3 Kilometern ausbauen. Zudem geht das Amt im Spätsommer den weiteren Ausbau der Staatsstraße 2008 von Marktoberdorf nach Seeg südlich von Lengenwang an (1,8 Kilometer). Diese Projekte sind auf insgesamt 8,8 Millionen Euro veranschlagt.

Vorangetrieben hat diese Planungen als Abteilungsleiter Thorsten König. Fischle informierte nun, dass König das Bauamt verlässt. Der 38-Jährige wechselt aus familiären Gründen ans Regierungspräsidium nach Stuttgart. Nach der Verwaltungsreform werde diese Stelle nun nicht mehr besetzt, sodass im Bauamt eine Umorganisation vorgenommen wird. Künftig werden die Straßen im Ost- und Unterallgäu in einer Abteilung betreut, eine weitere ist für die Straßen in den Kreisen Lindau und Oberallgäu zuständig.

Abteilungsleiter für das Unter- und Ostallgäu wird Josef Merk, der bereits das Unterallgäuer Straßennetz betreut. Der 57-Jährige begann nach dem Studium in München seine Behördenlaufbahn beim Straßenbauamt Augsburg. Weitere Stationen waren Neu Ulm und Kempten. Er sagte den Bürgermeistern zu, die Arbeit Königs fortzuführen.

Dazu gehört auch das Planfeststellungsverfahren für die Umgehung Marktoberdorf, das momentan bei der Regierung von Schwaben anläuft. Ein Schwerpunkt der Arbeit ist zudem der durchgehende Ausbau der B12 zwischen Buchloe und Kempten auf 53,6 Kilometern Länge. Denn amtsintern ist die Abteilung für die ganze Strecke zuständig und man versuche, immer wieder einen Teil unterzubringen. Landrat Johann Fleschhut, aber auch die Bürgermeister bedauerten den Wechsel Königs sehr. Fleschhut lobte die vorausschauenden Planungen Königs, die nun durch das Konjunkturprogramm zum Tragen kämen. Mit ihm habe man sehr gewinnbringend und zielorientiert zusammenarbeiten können. Die B12 sei eine der entscheidenden Verkehrsachsen im Landkreis. Mit jedem ausgebauten Meter steige die Standortqualität für das Ostallgäu. Die Straße sei auch für den Süden eine wichtige Anbindung an Augsburg und München.

Eine Anregung gab Bürgermeister Erich Negele (Westendorf) dem neuen Abteilungsleiter auf den Weg: Schon sein Vorgänger habe auf den Ausbau der Staatsstraße von Germaringen ins Fuchstal gedrängt - passiert sei immer noch nichts.