Kaufbeuren | dd | Seit rund zwei Monaten konstruieren, schweißen und schrauben Peter Kollmann und Paul Zasche vom "Team Scania" nun schon an ihrer fahrbaren Kiste herum. Die Kellerwerkstatt von Pauls Vater haben sie ganz für sich in Beschlag genommen, damit ihr Mobil noch pünktlich beim ersten offiziellen Bierkistenrennen der Aktienbrauerei am kommenden Samstag an den Start gehen kann.
"Eigentlich lief alles ganz gut bisher, nur der Termindruck wächst. Die Probeläufe können wir leider erst diese Woche machen", sagt Peter Kollmann. Als die Aktienbrauerei Anfang des Jahres die Ausschreibung für das Rennen veröffentlichte, stand für die beiden Hobbybastler sofort fest, dass sie daran teilnehmen müssen. Mit 39 anderen nationalen und internationalen Teams werden sie am Samstag konkurrieren.
"Wir kennen die Internetvideos, und dadurch war unser Interesse geweckt", sagt Paul Zasche. Im weltweiten Netz kursieren bereits etliche Filme von Testfahrten. Die Einzelteile ihrer Kiste haben die Beiden fast ausschließlich selbst im Keller von Pauls Vater produziert.
An der Drehbank haben sie in intensiver Eigenarbeit Radaufhängungen und Lenkelemente hergestellt - und viel Technik auf kleinstem Raum in ihre Kiste eingearbeitet. Das Herzstück ihres Gefährts ist der 3,5 PS starke Motor eines "Pocketbikes", den sie über das Internetportal Ebay erstanden haben. Einige Teile mussten die Tüftler auch neu kaufen. Nach ausgiebiger Vorbereitung haben die Beiden in den vergangenen zwei Monaten zusammen mehr als 160 Arbeitsstunden und etwa 250 Euro in ihr Gefährt investiert. Einen kleinen Obolus bekommt das Duo über Sponsoren.
Grundbegabung nützlich

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Zugute kam dem Projekt, dass Paul als Facharbeit schon einmal ein mechanisches Gerät konstruiert hat und in seiner Freizeit hin und wieder an Autos bastelt. Um "eine gewisse Grundbegabung kommt man aber einfach nicht herum", bestätigt Peter Kollmann. Sie haben viel überlegt, wie sie ihre Ideen umsetzen können. Auch ein Hybridmotor war im Gespräch, aber letztlich hat sich der aktuelle Entwurf durchgesetzt.
Harte Konkurrenz
Die Titelchancen lassen sich nur schwer abschätzen. "Es wird schwer, weil man die Konkurrenz nicht kennt. Das Unternehmen Mayr Antriebstechnik geht beispielsweise auch an den Start. Und die haben ganz andere Möglichkeiten als wir", so Kollmann. "Aber wir hoffen, dass unsere Kiste die Rennen gut übersteht. Mit Glück könnte schon was gehen."