Festabend Realschule Sonthofen feiert ihren 50. Gründungstag mit einer ereignisreichen Zeitreise - Begeisterte Ehrengäste">

Artikel: Viel Lob unter dem Andreaskreuz

24. November 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
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Festabend Realschule Sonthofen feiert ihren 50. Gründungstag mit einer ereignisreichen Zeitreise - Begeisterte Ehrengäste

Von veronika krull |SonthofenÜbermannshohe Andreaskreuze ragten rechts und links der Bühne auf, ergänzt durch Warntafeln mit roten Leuchten, die aufblitzten, wenn sich der "StaReSo-Zug" in Bewegung setzte. Natürlich nicht geräuschlos: Der voll besetzte Saal im Haus Oberallgäu zischte und schnaufte mit. Kulisse für eine Zeitreise zum 50. Geburtstag der Staatlichen Realschule Sonthofen. Sogar einen Bahnhofsvorsteher in Uniform inklusive Kelle hatte das Festkomitee engagiert - es war Konrektor Leopold Rechberger.

Gemeinsam mit Kollegin Petra Kraus, passend in signalrot, und Schülern aus verschiedenen Nationen übernahm er die vielsprachige Begrüßung. Die Reise durch 50 Jahre Schulgeschichte, die 1958 mit einer Knabenrealschule und zwei Klassen begann, erwies sich als kurzweilig. Solisten, Schulchor und -band setzten musikalische Akzente. Das Programm gab es teils auch beim musischen Abend am Donnerstag zu genießen (wir berichteten). Ein Höhepunkt war der modische Streifzug durch fünf Jahrzehnte, den Schüler und Lehrer in Szene setzten - ob im Glitzervolant der Sechziger, im geblümten Kleid samt pinkfarbenem Hut der Siebziger oder im bauchfreien Hippie-Look.

Entsprechend begeistert die Ehrengäste in den Grußworten: Landtagsabgeordneter Eberhard Rotter lobte das "obercoole Programm". Ministerialrat Hanns-Günter Kellner schwärmte vom "lebendigen Schulwesen" der "modernen, ausgewachsenen Realschule". Rektor Franz Bisle, für das Jubiläum von der Reha beurlaubt und von den Schülern mit großem Hallo begrüßt wurde, freute sich, dass die Schule ihr respektables Alter in "recht gesundem Zustand" erreicht habe. Als Befürworter des differenzierten Schulsystems nannte er die Realschule einen starken Mittelpfeiler.

Er fühle sich als "Ehemaliger" in seine Schulzeit zurück versetzt, bekannte Bürgermeister Hubert Buhl. Er erinnere sich lebhaft an seinen ersten Schultag, den der "Dörfler" in der "Großstadt" in "Knickerbockern" antrat, derweil seine Kameraden schon Jeans trugen. "Buhl, retten Sie die Ehre der Klasse", habe es einmal geheißen, als er den Finger bei einer schwierigen Frage hob. "Dabei wollte ich nur aufs Klo." Stolz sei er gewesen, als er mit den "Golden Ten" - zehn Schüler der Werkgruppe - ein flottes Go-Kart gebaut habe, wobei freilich gleich in der ersten Runde der Fahrradständer geschrottet worden sei.