Viel Lob erhielt der Turnverein Nesselwang bei seiner Jubiläumsfeier am Samstagabend in der Alpspitzhalle. "Seit einem Jahrhundert leistet der Verein einen unverzichtbaren Beitrag für den Markt und seine Jugend", gratulierte Bürgermeister Franz Erhart. Durch sein breitensportliches Angebot, das man nicht genug unterstützen könne, mache der Verein den Ort "lebendig und lebenswert", sagte Landrat Johann Fleschhut. "Die Jugendarbeit des Turnvereins ist von unschätzbarem Wert", betonte Hubert Müller vom Bayerischen Landessportbund.
Zweite Vorsitzende Brigitte Albrecht begrüße zahlreiche Ehrengäste, Vertreter von befreundeten Vereinen, Sportverbänden und Kommunalpolitiker. Rund 350 Mitglieder und Gäste feierten das Jubiläum mit Vorführungen aus den Abteilungen und einem historischen Rückblick. Viele langjährige und verdiente Mitglieder und Übungsleiter wurden geehrt und Manfred Albrecht zum Ehrenmitglied ernannt.
Fast jeder vierte Nesselwanger ist Mitglied im Turnverein
Beachtliche Zahlen kann der älteste Sportverein der Marktgemeinde vorweisen: Fast jeder vierte Nesselwanger ist Mitglied, 36 Prozent der Mitglieder sind Kinder und Jugendliche und das weibliche Geschlecht hat einen Anteil von 70 Prozent.
Da habe man es als Mann manchmal schwer, sich durchzusetzen, bemerkte Ehrenvorsitzender Kurt Zocher, der zusammen mit Stefan Kunert in einer Diaschau und einem Ratewettbewerb die Vereinsgeschichte Revue passieren ließ. "Weltoffen" sei der Verein, erklärte Stefan Kunert: "Sogar einen Pfrontener" habe man zum Missfallen des damaligen Bürgermeisters zum Vorsitzenden gewählt. Jetzt sei sogar ein Engländer Vorsitzender. Neill Hogarth, seit 2007 an der Vereinsspitze, dankte seinen vielen ehrenamtlichen Helfern und Übungsleitern, deren Engagement nicht mehr selbstverständlich sei, sowie den Sponsoren und der Kommunalpolitik.
Hogarth, der seine Festrede unter das Thema "Breitensport und gesellschaftlicher Wandel" stellte, unterstrich die Bedeutung des Ehrenamtes, ohne die der Breitensport keine Zukunft habe. Er ließ aber auch kritische Töne anklingen: Die Individualisierung der Gesellschaft gehe nicht spurlos am Verein vorbei. Immer weniger wollten sich binden und im Verein Aufgaben übernehmen. Werte wie Teamarbeit, geselliges Miteinander, das Einfügen in die Gemeinschaft und Erlernen von Spielregeln blieben dabei auf der Strecke.
Ganz neu dabei: "Aikido"
Die jüngste Abteilung "Aikido", eine Kampfkunst ohne Wettkampfcharakter, stellte sich den Besuchern vor. Vorführungen der Kindergruppen von Heidi Strömer und Andrea Keller, Showeinlagen der Fitnessgruppe um Jon French und pantomimische Darbietungen der Basketballgruppe unter Sabine Heckmeier rundeten den mit viel Beifall aufgenommen Abend in der Alpspitzhalle ab. (ibu)