Von Horst Scholl, Rieden/Zellerberg - Kameradschaft, Spiel, Sport und geselliges Beisammensein waren charakteristisch auch für das 18. Internationale Riedentreffen, das am Wochenende in Rieden-Zellerberg stattfand. An dem Treffen nahmen sechs Rieden aus Deutschland und eines aus der Schweiz (Kanton St. Gallen) teil. Den Auftakt zu dem im Zwei-Jahres-Rhythmus, immer in einem anderen Rieden stattfindenden Freundschaftstreffen, bildete ein Stehempfang im gemeindlichen Sitzungssaal, wo der Bürgermeister der gastgebenden Gemeinde, Ludwig Landwehr, am Freitagabend die angereisten Vereins- und Gemeindevertreter begrüßte. Essen und Trinken stand schon auf dem Tisch bereit, als Landwehr seine Begrüßungsworte sprach. 'Von der Struktur her liegen alle sieben Rieden auf einer Linie', stellte Landwehr fest. Die Probleme, insbesondere die finanzieller Art seien 'wahrscheinlich auch dieselben'. Aufgefallen sei ihm, so der Bürgermeister weiter, dass in allen Rieden die Vereine unterstützt werden. Und dies aus gutem Grund. Seien die Vereine doch die Stützen der Gemeinden. Dies werde wieder einmal sichtbar daran, dass die Spielvereinigung Rieden mit großem Aufwand dieses Treffen ausgerichtet habe. Im Gegenzug würden die Gemeinden auch ihre Vereine und das Ehrenamt nach Kräften fördern und würdigen. Während der Staat sich auf das Verleihen von Urkunden und Medaillen beschränke, seien die Gemeinden gefordert, konkrete Angebote in Form von Sportanlagen oder Vereinsheimen zu machen. Die freundschaftlichen Beziehungen der sieben Rieden untereinander komme - auch ohne Vertrag - einer Städtepartnerschaft gleich, die schon zu langfristigen, persönlichen Freundschaften geführt hätten. 'Es gibt Mitglieder, die schon seit 26 Jahren an den Rieden-Treffen teilnehmen.
' Gerhard Wolf, Erster Vorsitzender der Spielvereinigung Rieden, freute sich, 'das eine oder andere ältere Gesicht' unter den angereisten Gästen wieder zu sehen. Seien die Älteren doch der Unterbau der Treffen. 'Ich hoffe, die Rieden-Treffen bestehen noch lange Jahre.' Andreas Doll vom Eifel-Rieden brachte einen Toast aus auf den inzwischen verstorbenen 'Herrn Andres (aus Rieden/Eifel), den Erschaffer der Rieden-Treffen'. Oliver Rumpel aus Rieden bei Würzburg spendete den Sportanlagen von Rieden/Kaufbeuren ein 'dickes Lob'. Jürgen Kronmüller aus Rieden bei Schwäbisch Hall lobte die 'tolle Kameradschaft über 26 Jahre hinweg ohne Streitigkeiten'. Später im Gespräch mit der AZ meinte er, das erste Treffen vor 26 Jahren habe 'gleich richtig eingeschlagen'. 'Man freut sich schon zwei Jahre im Voraus auf das Nächste.' Das nächste Treffen werde im schwäbischen Rieden/Dasing stattfinden, hieß es. Mit lautem 'Hallo' aus mehreren hundert, zumeist jugendlichen Kehlen wurde der Schirmherr der Veranstaltung, Landrat Johann Fleschhut, im Festzelt begrüßt, nachdem dieser das 'vereinigte Rieden' mit 'Hallo Rieden' willkommen geheißen hatte. Er fand es 'schön, dass Ihr Euch alle zwei Jahre immer wieder trefft, um die Partnerschaften zu pflegen, zu feiern und Sport miteinander zu treiben'. Die Bezeichnung 'Rieden/Kaufbeuren' schien dem gut gelaunten Landrat nicht zu behagen. Schließlich wünschte er auf humorige Weise den Festteilnehmern 'viel Spaß und fantastische Spiele in Rieden im schönen Ostallgäu'. Der Samstag war der Tag der Spiele und des Sports. Bei hochsommerlichen Temperaturen fanden die Fußballspiele für die Aktiven und die Alt-Herren, das Tennis-Einzel-Turnier sowie das Vergleichsschießen statt. Bei der Dorf-Olympiade waren die Mannschaften aus Rieden/Ichenhausen, Würzburg, Kaufbeuren und Schwäbisch Hall zunächst punktgleich. Beim Maßkrug-Stemmen auf der Bühne konnte sich schließlich Rieden/Würzburg als erster Sieger qualifizieren.