Von Ulrich Weigel |SonthofenNun also doch: Sonthofens Sozialausschuss hält den Einsatz eines Streetworkers "grundsätzlich für erforderlich". Planung und Durchführung seien allerdings Sache des Landratsamtes. Der Sozialausschuss stellt in dem Beschluss (12:2 Stimmen) in Aussicht, sich an Personalkosten zu beteiligen. Im Mai 2007 hatte der Hauptausschuss einen Streetworker noch für nicht nötig erachtet, wollte aber die Erfahrungen in Immenstadt abwarten.
Über die berichtete jetzt Streetworkerin Eva Hanel, stellte Methoden und Arbeitsprinzipien dieses Angebots dar: Da sich das Konzept nach dem Bedarf Jugendlicher richte, müsse Streetwork in der Szene präsent sein, sich an Lebenswelt und Alltag der Jugend orientieren. Basis für den Aufbau eines Vertrauensverhältnisses sind laut Hanel Verschwiegenheit und Anonymität: "Wir führen keine Akten." Bedarf gebe es in Immenstadt bei jungen Arbeitslosen, Ausländern, aggressiven Gruppen, Jugendlichen mit politischen Beweggründen (rechte und linke Szene) sowie Jugendlichen in der Elternrolle und mit Sucht- oder Drogenproblemen (vor allem Alkohol).
Keine Verbindung mit Behörden oder Schulen
Streetwork lebe davon, dahin zu gehen, wo Jugendliche auf der Straße leben, ergänzte Martin Bartl, Jugendamtsleiter am Landratsamt. Es gehe um die, die keinem Verein angehören und nicht ins Jugendhaus gehen. Wichtig sei, dass Streetworker nicht mit Behörden oder dem Schulsystem in Verbindung stehen.
Laut Bartl haben Blaichach und Oberstaufen Interesse, zeitweise auch bei sich Streetworker einzusetzen. Der Jugendamtsleiter möchte nun mit mehreren Orten einen Pool schaffen, über den Eva Hanel und ein neuer männlicher Kollege kostengünstig einsetzbar wären. Auch in Sonthofen sehe man, wo sich Jugendliche abends und nachts treffen.

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Nicht sichtbar, aber dennoch auf Unterstützung angewiesen sind laut Hanel junge Menschen, die eine eigene (zum Beispiel aus dem Hartz-4-Topf bezahlte) Wohnung haben.
Sonthofen wartet nun auf ein Konzept des Landratsamtes, über das und eine eventuelle Kostenbeteiligung dann verhandelt wird.