Lindau | dik | Der amerikanische Automobilzulieferer Cooper-Standard hat einen Vorvertrag mit dem bisherigen Eigentümer von Metzeler abgeschlossen. Bis zum Herbst wollen die US-Amerikaner das Lindauer Unternehmen kaufen.
Seit Herbst ist bekannt, dass die international tätige Investorengruppe Citibank Venture Capital (CVC) mit Sitz in London Metzeler verkaufen will. Wie berichtet, hatten die Engländer Metzeler-Europa zerschlagen, denn ein Verkauf der einzelnen Unternehmen erschien einfacher. In diesem Zuge hat Metzeler vor Weihnachten sieben Spitzenmanagern sowie zehn Mitarbeitern gekündigt, weitere Mitarbeiter hatten sich vom Unternehmen einvernehmlich getrennt. Schon damals war klar, dass dieser Schritt Metzeler schlank für den neuen Investor machen sollte. Jetzt sind die Verhandlungen offensichtlich weitergekommen. Cooper-Standard macht auf seiner Internetseite die Kaufabsicht bekannt. Demnach erwartet das Unternehmen, dass Gespräche mit dem Verkäufer sowie behördliche Genehmigungen und Ähnliches bis Ende September abgeschlossen sind. Kaufen wollen die Amerikaner nach eigenen Angaben acht Metzeler-Werke in Deutschland, Polen, Italien und Belgien.
Metzeler-Geschäftsführer Carsten Bauer hat die Veröffentlichung im Urlaub überrascht. Auskunft zu dem Verkauf wollte das Unternehmen nicht geben. Auch Klaus Österle, Personaldirektor Europa von Cooper-Standard mit Sitz in Schelklingen verwies auf die Internetseite seines Unternehmens. Solange das Geschäft nicht komplett über die Bühne ist, werde man sich nicht äußern.
Der Automobilzulieferer Cooper-Standard hat seinen Sitz in Novi (Michigan, USA). Zum Kerngeschäft gehören Brems-, Kühler- und andere Flüssigkeitssysteme im Auto ebenso wie Karosserien und Chassis. In diesem Zusammenhang stellt Cooper-Standard auch Dichtungssysteme für Autos her.
Welche Folgen für Übernahme für das Lindauer Werk und für die Werke von Cooper-Standard hat, ist unklar. Das Unternehmen selbst schreibt, dass der Kundenstamm von Metzeler den eigenen ergänze. Bisher ist Cooper-Standards vor allem in Nordamerika vertreten. Insgesamt werden in 15 Ländern 16000 Mitarbeiter beschäftigt.