Eisenberg-Zell | ag | Das große Archiv des Eisenberger Heimatforschers Bertold Pölcher ist um eine historische Urkunde reicher: Die zum "Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten", das ihm Bürgermeister Alfons Stapf bei der feierlichen Eröffnung des Steinzimmers im Zeller Burgenmuseum überreichte. Sie trägt nämlich noch die Unterschrift des früheren Ministerpräsidenten Edmund Stoiber, da sich die Übergabe wegen vieler Termine Pölchers immer wieder hinauszögerte.
In seiner Laudatio würdigte Stapf die Arbeit des unermüdlichen Forschers und "Archiv-Strielers" und nannte ihn einen großen Gewinn für die Burgengemeinde. "Ohne Dich, lieber Bertl, wäre unsere Gemeinde um vieles ärmer", zitierte Stapf seinen Nachbar. Pölcher bedankte sich mit herzlichen Worten.
Durch die Ehrung erfuhr nun die Öffentlichkeit etwas über die ansonsten unauffällige Arbeit Pölchers. Die meiste Zeit verbringt er in seinem Arbeitszimmer - einem riesigen Archiv von ihm zusammengetragener Aktenauszüge aus Pfarr-, Gemeinde- und Staatsarchiven sowie Seelbücher von Pfarreien und vieles mehr. Durch die Ausgrabungen auf der Burgruine Eisenberg und später Hohenfreyberg und deren Erforschung wuchsen die Unterlagen noch erheblich an.
Zahlreiche Bücher und Illustrationen seiner heimatgeschichtlichen Forschungsarbeiten hat der seit drei Jahren im "Unruhestand" lebende Pädagoge schon veröffentlicht.
Für den Eisenberger Burgenverein war Pölcher sehr wichtig: Als Schriftführer und Archivar hatte er nicht nur alles schriftlich festgehalten, sondern sammelte alle Fundstücke, sortierte sie, klebte in unzähligen "Puzzle-Stunden" Scherben und Fundstücke zusammen. Auf seine Initiative und die des damaligen Vorsitzenden des Burgenvereins, Adolf Kössel, entstand in Zell das Burgenmuseum. Gestaltung und liebevolle Ausstattung dieser Räume sind ausschließlich das Werk Pölchers. Er wird deshalb als "Vater des Burgenmuseums" bezeichnet.
