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Unterricht: Tourismus am Beispiel Allgäu

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Unterricht: Tourismus am Beispiel Allgäu

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    Material für Lehrer wurde in der Region erarbeitet ­ Schüler sollen Zusammenhänge verstehen lernen Sonthofen/Oberallgäu (uw). Unterrichtsmaterial aus dem Oberallgäu soll bundesweit Schülern die Bedeutung des Fremdenverkehrs klarmachen und zugleich für die Ferienregion werben. In sechs Themenbereiche aufgeteilt, finden Lehrer in den 'Oberallgäuer Tourismus Bausteinen' Fakten, Unterrichtsvorschläge und viele Vorschläge für praktische Projekte.

    'In der Bevölkerung sinkt das Tourismus-Bewusstsein, während der internationale Konkurrenzdruck in der Branche steigt.' So begründete gestern in Sonthofen der zuständige Referatsleiter Eduard Waibel vom Landratsamt das Projekt. Dem Manko kann nun das in zweieinhalb Jahren Arbeit zusammengestellte Unterrichtsmaterial abhelfen. Kinder und Jugendliche sollen so die Bedeutung des Fremdenverkehrs verstehen. Die Themenbereiche behandeln die Ferienregion Oberallgäu, ihre Gäste sowie Zusammenhänge mit Kunst, Kultur, (Land-)Wirtschaft und Umwelt. Auch die Berufe werden vorgestellt.

    Wollten Lehrer bisher das Thema vertiefen, fanden sie in Schulbüchern nur Beispiele aus dem Ausland. Zu wenige wüssten, wie wichtig der Tourismus in der Region tatsächlich sei, sagt Hermann Siegel (Berufsschule Immenstadt): 'Von jedem Euro, der im Oberallgäu verdient wird, kommen 14 Cent aus dem Tourismus.' Das sei dreimal soviel, wie zum Beispiel am Bodensee. Die tatsächliche wirtschaftliche Bedeutung ist noch größer, da laut Siegel auch viele andere Branchen im Zusammenhang mit dem Fremdenverkehr Umsätze erzielen. Landrat Gebhard Kaiser erhofft sich von dem Projekt mehr Servicequalität, einen besseren Umgang mit den Gästen und positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Es sei ein Unding, dass man ausländische Mitarbeiter anwerben müsse, während vor Ort Arbeitslose nicht in die Branche wollten.

    Das umfangreiche Lehrmaterial haben Landratsamt, Schulen und das Wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr an der Uni München gemeinsam erarbeitet. Die Kosten von 60 000 Euro übernahm der Freistaat Bayern und die EU. Die Schulen im Oberallgäu und Kempten erhalten das Baustein-Set, das stetig ergänzt werden soll, kostenlos. Andere Schulen müssen eine Schutzgebühr (60 Euro) zahlen. Auswärtige Klassen, die ein Oberallgäuer Schullandheim besuchen, können das Material ausleihen.

    i Das Lehrmaterial gibt es bei der 'Oberallgäu Tourismus Service Gmb H' in Sonthofen, Telefon (0 18 05) 98 78 00, E-Mail: info@oats. de

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