Baisweil (ofr). - Als echte Sparfüchse erwiesen sich die Baisweiler Gemeinderäte beim Thema Brandschutz für den Ortsteil Großried. Statt in einem oberirdischen Teich soll das Löschwasser in einer umfunktionierten Güllegrube bereitgehalten werden. Damit lassen sich bis zu 30000 Euro einsparen. Das Reservoir soll möglicherweise schon in diesem Jahr gebaut werden und ist Bestandteil der neuen Trinkwasserversorgung für Großried. Der kleine Weiler an der B16 bezieht sein Trinkwasser derzeit noch aus der Nachbargemeinde Irpisdorf und soll ans Baisweiler Netz angeschlossen werden. Das in einer ersten Schätzung auf 175000 Euro Gesamtkosten veranschlagte Projekt wurde bereits in die 'Dringlichkeitsliste' für staatliche Förderungen aufgenommen. Angesichts der 'relativ kleinen Fördersumme' - zu erwarten sind rund 50 000 Euro - geht Ingenieur Lothar Thein davon aus, dass die Zusage noch in diesem Jahr kommt. Bei der Vorstellung des ersten Planungsentwurfes wurden vor allen die Kosten für den Löschwasserteich erfolgreich 'heruntergerechnet', was sich direkt auf die Gemeindefinanzen auswirkt, weil es für diesen Bauabschnitt keine Förderungen gibt. Mindestens 150 Kubikmeter Wasser sollen künftig für den Fall der Fälle bereitstehen. Da die Trinkwasserleitungen für eine Entnahme über einen Hydranten zu klein dimensioniert sind, müsste die Feuerwehr bei einem Großbrand schon nach kurzer Zeit tatenlos zusehen, wie die Gebäude niederbrennen. Ursprünglich sollte der Teich samt der notwendigen Technik rund 65000 Euro kosten. Am Ende der Diskussion blieb davon nur etwa die Hälfte übrig. Die Einsparrunde wurde von Bürgermeister Thomas Steinhauser eröffnet, der den Löschteich in Eigenregie bauen lassen wollte. 'Ein Loch in den Boden, Folie rein und fertig', meinte der Gemeindechef.
In doppelter Hinsicht sparen Doch seine Ratskollegen setzten noch einen drauf. Wenn das Löschwasser in einer handelsüblichen Güllegrube gelagert werde, so die Idee, spare man gleich in doppelter Hinsicht: Der Schutzzaun rings um den Teich erübrige sich und die Wartung des Reservoirs sinke auf ein Minimum, weil kein Laub ins Löschwasser gelange. Für 15000 Euro sei so eine Stande zu haben, samt Anschlüssen und Technik käme der Löschteich dann auf etwa 30000 Euro. Von dieser Idee ließ sich auch Fachmann Lothar Thein überzeugen. Im neuen Planungsentwurf wird der Tiefbauingenieur den Löschteich durch die 'Löschgrotte' ersetzen. In einem nächsten Schritt soll das überarbeitete Projekt nun den Großriedern vorgestellt werden. Weitere Themen: Keine private Stromleitung auf Gemeindegrund: Schon einmal hatte der Baisweiler Gemeinderat das Ansinnen eines Landwirts abgelehnt, der auf seinem Stadl außerhalb des Dorfes eine Photovoltaikanlage errichten und die gewonnene Energie über ein 400 Meter langes Erdkabel ins Stromnetz einspeisen will. Generell ging es dabei um die Frage, ob private Stromleitungen auf Gemeindegrund verbuddelt werden dürfen. Auch im zweiten Anlauf blieb die Mehrheit des Gemeinderats beim Nein. Verhindern lässt sich das Projekt dennoch wohl kaum, da die für den Leitungsbau zuständigen Lech-Elektrizitätswerke auch in abgelegenen Bereichen Strom zur Verfügung stellen müssen, wenn ein entsprechender Antrag gestellt wird. Schneller im Internet: Schon in zwei bis drei Monaten können die Baisweiler mit Volldampf ins Internet. Nach der positiven Haushaltsumfrage will die deutsche Telekom auch in Baisweil T-DSL anbieten, bei dem ungleich mehr Daten in der gleichen Zeit übertragen werden können. Möglich wird es damit auch, einen so genannten Flatrate-Tarif zu buchen, bei dem zum Festpreis rund um die Uhr gesurft werden kann. Mobile Lautsprecher-Anlage: Mit einem Zuschuss von 800 Euro unterstützt die Gemeinde den Kauf einer neuen, mobilen Mikrophonanlage für die Pfarrei Baisweil. Das 2500 Euro teure Gerät soll bei allen kirchlichen Anlässen im Freien benutzt werden, etwa bei Feldmessen oder Beerdigungen. Aus für Notschlachtverein: Nachdem schon der Lauchdorfer Notschlachtverein aufgelöst wurde, kommt nun auch für den Baisweiler Verein das Ende. Mangels Nachfrage soll er demnächst offiziell aus dem Vereinsregister gestrichen werden. Die Kühlkammer des Vereins soll jedoch weiterhin bei Bedarf (gegen Entgeld) genutzt werden können.