Auf wackeligen Beinen steht der Börwanger Dorfladen in seiner jetzigen Form. 20000 Euro muss die Gemeinde Haldenwang als Finanzspritze für den defizitären Betrieb einplanen. "So geht es nicht weiter", sagte Bürgermeister Anton Klotz in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Die Unternehmensgruppe Edeka habe ein starkes Interesse daran, sich mit einem Lebensmittelmarkt in Börwang anzusiedeln.
Die Gemeinde Haldenwang ist alleinige Gesellschafterin des Dorfladens. Rund 20000 Euro wird sie zuschießen müssen, um die Defizite der Jahre 2003 bis einschließlich 2008 auszugleichen. "Das", bedauerte Klotz, "ist keine erfreuliche Entwicklung." Die exakte Bilanz soll noch dieses Frühjahr auf den Ratstisch kommen.
Man werde die im vergangenen Jahr angedachte Lösung weiter verfolgen müssen, meinte Klotz. Wie berichtet, hatte der Rewe-Konzern beabsichtigt, einen Penny-Markt neben dem Börwanger Kreisverkehr anzusiedeln. Dem Unternehmen schien es lukrativ, genau an diesem Standort einen Discounter zu eröffnen. Wesentliche Rollen spielten dabei das verkehrstechnisch günstig gelegene Grundstück sowie die Kaufkraft in der Gemeinde.
In einer gut besuchten Bürgerversammlung im November 2008 votierten jedoch die meisten Redner gegen den Markt - und damit für den Erhalt des Dorfladens in seiner bisherigen Form. Aus Gründen der "Basisdemokratie" wurde die Diskussion damit vorerst beendet.
Klotz, der die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes schon damals befürwortete, hätte sich den Dorfladen in veränderter Form weiter vorstellen können, etwa als Brotzeitverkauf. Das Interesse von Edeka dürfte die Diskussion neu entfachen.