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Unsere Gesellschaft braucht Sie

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    Neugablonz (oll). - 'Der katholische Frauenbund trägt bei zu sozialer Wärme, die das Leben in einer kälter gewordenen Gesellschaft erst lebenswert macht': So lauteten die Worte von Weihbischof Dr. Anton Losinger beim Festgottesdienst in der Herz-Jesu-Kirche anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB) Herz-Jesu Kaufbeuren-Neugablonz. Beim anschließenden Festakt im Gemeindesaal forderte die KDFB-Diözesan-Vorsitzende Wedigunda Zillner die Frauen auf, sich einzumischen. 'Wirken Sie mit, unsere Gesellschaft braucht Sie.' Zillner hielt einen Rückblick auf 100 Jahre Frauenbund in Deutschland, insbesondere aber in Augsburg und in der Diözese. Frauen, tief geprägt vom christlichen Glauben und überzeugt von der Notwendigkeit des Kampfs für die Gleichberechtigung, des Engagements im sozial-karitativen Bereich sowie des Eintretens für die Bildung von Frauen, gründeten im Juli 1904 einen ersten Frauenbunds-Zweigverein in Augsburg. Das war die Keimzelle für heute 368 Zweigvereine mit 35 500 Mitgliedern in der Diözese. Die Referentin verwies darauf, dass sich in den Reihen des KDFB schon früh starke, politisch engagierte Frauen befunden hätten. Eine sprunghafte Entwicklung setzte nach dem Ende des Nazi-Regimes ein. Nicht mehr reduziert auf Tätigkeiten wie das Herstellen von Filzpantoffeln für Soldaten etwa, gingen Frauen als 'Trümmerfrauen' in die Geschichte ein, legten die Grundlage für die Frauenseelsorge und emanzipierten sich auf verschiedenen Feldern. Die heutigen Schwerpunkte im Frauenbund lägen unter anderem in der Bildungsarbeit, in spirituellen Angeboten sowie in sozial-karitativen Tätigkeiten, sagte Zillner. Sie verwies auf eine Aussage von Bundespräsidente Horst Köhler, Gleichberechtigung müsse in Deutschland zur Selbstverständlichkeit werden. Es gehe um die Kreativität und Kompetenz der Frauen, 'die wir dringend brauchen'.

    Unverzichtbare Aufgabe Der gut besuchte Gottesdienst, zelebriert von Losinger und konzelebriert von Monsginore Thomas Gerstlacher und Stadtpfarrer Franz Römer, stand unter dem Motto 'Frauen gemeinsam auf dem Weg'. In seiner Predigt hob Losinger hervor, Frauen übernähmen unverzichtbare Aufgaben in Familie ('Hier wird das Urvertrauen eines jeden Menschen gebildet.'), Schule und sozialer Umgebung. Oberbürgermeister Stefan Bosse erklärte in seinem Grußwort, 50 Jahre Frauenbund in Neugablonz seien auch 'fünf Jahrzehnte der Forderung nach Bildung und Wissen als Voraussetzung für eine zeitgemäße eigenverantwortliche Mitgestaltung und Einflussnahme in allen Bereichen der Gesellschaft sowie gelebter Glaube mit der Hand am Puls der Zeit - offen für neue Aufgaben'. Weitere Grußworte sprachen der frühere Gemeindepfarrer Gerstlacher, Weihbischof Losinger und die KDFB-Bezirksvorsitzende Margitta Weigel. Teil zwei des Abends hatte einen heiteren Charakter. Verleger Josef Bauer präsentierte das von den Frauen des Vereins geschriebene Buch 'Gaumenfreuden aus dem Sudetenland'. Elisabeth Vietze und zweite Vereinsvorsitzende Herta Tabery lieferten einen humorigen Rücklick. Die Theater-Einlage 'Frauen in Fahrt' löste heftige Attacken auf die Lachmuskeln aus. Musikalisch begeleite Agnes Preis (Gesang) den Gottesdienst. Die Mauerstettener Stubenmusik sowie Konrad Freiberger am Piano umrahmten die Feier. Geehrt für langjährige Mitgliedschaft wurden: Christine Hübner, Martha Ulbrich (Gründungsmitglieder); Ilse Bernt, Gertraud Lang, Martha Paulu, Elisabeth Vietze (alle 45 Jahre); Edeltraud Gaberle, Margarete Günther, Hertha Jung, Elisabeth Kaiser, Maria Tomesch, Margarethe Scheffel, Eva Maria Simon( alle 40 Jahre); Liselotte Neumann und Herta Tabery (beide 20 Jahre in der Vorstandschaft).

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