Familie Kofler steht nach dem Brand vor dem Nichts Lindenberg (pem). Verkohlte Balken ragen in den Himmel, die Fensterscheiben sind zersplittert, Dachziegel geborsten, in der Luft liegt der Geruch verbrannten Holzes: Die Familie Kofler steht buchstäblich vor den Trümmern ihrer Exis-tenz. Ein Brand hat den Haflinger- und Ponyhof beim Bayernpark auf dem Lindenberger Nadenberg vergangene Woche zerstört. 'Die Familie ist jetzt auf Unterstützung angewiesen', sagt Joe Peinze, der Leiter des Bayernparkes. Deshalb ist eine Hilfsaktion angelaufen..
Die Familie Kofler hatte vor drei Jahren den Dorfhof des Bayernparkes auf dem Nadenberg bezogen. Zwei Ponys brachten Stefani und Josef Kofler damals mit und den Wunsch, eine eigene Existenz für sich und ihre Kinder aufzubauen. Das taten sie in der Folge, boten Kutschfahrten und Ponyreiten an, richteten einen Streichelzoo ein. Das Angebot kam an. Die Gäste des Bayernparks nutzten es genauso wie Einheimische. 'Die Menschen sind gern an unserem Hof vorbeispaziert und haben die Tiere gestreichelt. Jetzt ist unser Paradies zerstört', sagt Stefani Kofler. An ein Gewitter gedacht Dazu reichten in der Nacht zum vergangenen Donnerstag Minuten. Rascheln weckte Josef Kofler mitten in der Nacht. Zunächst dachte er an ein Gewitter. Als er im Stall nachsah, schlugen ihm schon Flammen entgegen. Der Familienvater weckte seine Frau, die beiden Kinder und eine Freundin, die mit im Haus übernachtete. Stefani Kofler brachte noch die Pferde ins Freie. Zeit, mehr zu retten, war nicht. 'Wir sind mit nichts dagestanden', beschreibt Stefani Kofler die Lage. Vom landwirtschaftlichen Trakt des Hofes sind nur noch Trümmer übrig, das Wohnhaus ist zerstört, und damit die komplette Einrichtung der Familie. Mehr als 100 Kleintiere sind in den Flammen umgekommen, vor allem Hasen und Hühner. Alle landwirtschaftlichen Geräte sind vernichtet, vom Traktor über Anhänger und Balkenmäher bis hin zur Schneefräse. Sattel, Zaumzeug und Reitutensilien wurden ein Raub der Flammen, eine Kutsche ist erheblich beschädigt. Das Problem: Die Familie hat zwar eine Hausratsversicherung, aber die kommt nicht für die Schäden an den Geräten im Hoftrakt auf. Viel Hilfsbereitschaft In der Not hat die Familie viel Hilfsbereitschaft erfahren. Noch in der Brandnacht brachten Lindenberger Bürger Kleidung, Sachen zum Essen und sagten spontan Unterstützung zu. 'Wir haben ungeheuer viel Hilfe bekommen, auch von Leuten, die wir nicht kannten. Dafür sind wir sehr dankbar', sagt Stefani Kofler. Sie ist zusammen mit ihrem Mann im Bayernpark untergekommen, ihre beiden Kinder Jane (14) und James (20) wohnen vorübergehend bei der ältesten Tochter. Doch trotz der Hilfsbereitschaft fehlt es den Koflers noch an vielem. Am dringlichsten ist Futter für die Tiere, vor allem die 19 Schafe und elf Pferde, die aus den Flammen gerettet werden konnten. Auch landwirtschaftliche Geräte suchen die Koflers, um den Betrieb wieder aufzubauen. 'Vielleicht verkauft ja jemand günstig Maschinen, die er nicht mehr braucht', hofft der Familienvater. Benötigt wird auch Geld. Nicht nur, dass viele Geräte neu beschafft werden müssen, das Feuer verursacht auch Folgekosten. Ein Beispiel: Das verbrannte Heu und Stroh muss nach Stand der Dinge über eine Müllverbrennungsanlage entsorgt werden. Der erste Kostenvoranschlag beläuft sich auf mehr als 4000 Euro. Schnell reagiert Die Familie hofft, dass der Bayernpark, dem das Anwesen gehörte, es auch wieder aufbaut. Ansonsten müssen sie sich ein neues Objekt suchen. Schnell reagiert haben Behörden und Institutionen. Stadt und Landrats-amt signalisierten schon mal Zustimmung für den Bau eines Offenstalles, damit die Tiere möglichst bald wieder gemeinsam unterkommen. Was fehlt, sind die Mittel ihn auch zu bauen. Wer der Familie Kofler helfen will, kann sich im Bayernpark melden unter 08381/6001. Geldspenden werden auf dem Konto 680729 der Volksbank Lindenberg (Bl Z 73369826), Stichwort 'Soforthilfe Dorfhof' entgegengenommen.