Kempten (mr). - Er selber bezeichnet sich als Fantast, der die Menschen zum Staunen und Nachdenken bewege: Die Rede ist vom ebenso bekannten wie erfolgreichen Sachbuch-Autoren Erich von Däniken, der am Samstag in Kempten gastierte. Die 'ungelösten Rätsel der Vergangenheit' hatten trotz Schneetreibens knapp 300 Besucher ins Kornhaus gelockt. Unterstützt von eindrucksvollen Großbildern und Computersimulationen stellte der 73-jährige, 168 Zentimeter große, eher gedrungene Schweizer Fragen, die bisher niemand schlüssig beantworten konnte. Wie ist das etwa mit der Hochebene von Nazca, rund 500 Kilometer südlich von Perus Hauptstadt Lima? Die von dort gezeigten Luftbilder weisen zahlreiche präzise geometrische Figuren auf, die aber auf der Erde kaum wahrzunehmen sind. 'Wer hat das Ganze geschaffen und wozu?', sinniert der braun gebrannte Mann mit der flotten Rhetorik. Seine These, dass diese Erde in vorgeschichtlicher Zeit schon Kontakt mit außerirdischer Intelligenz gehabt haben müsse, rückt in solchen Momenten auch dem Besucher näher. Oder wer hat mit welchen Werkzeugen härtesten Granit bearbeitet und beschliffen, aus dem die unzähligen Riesenquader ebenfalls im südamerikanischen Hochland liegen? Oder wer kann sich schon die 'mindestens 36 unterirdischen Städte in Kappadokien' (Türkei) vorstellen, wobei von Däniken 'bis zu 13 Stockwerke nach unten' vermutet. Warum diese Menschen den Untergrund suchten, sei eben auch eines der vielen Rätsel dieser Welt, so der Schweizer.
Wie gelang der Pyramidenbau?Die 'Rampentheorie der Wissenschaftler' beim Bau von Pyramiden kann er nicht ganz nachvollziehen: 'Wie will man diese Kilometer langen Rampen, die im Volumen größer hätten sein müssen als die Pyramide selbst, ständig nach oben justieren?' Ohnehin sei auch bei der Cheops-Pyramide vieles noch im Dunkeln. 'Wozu dienten eigentlich die langen Schächte in das Baudenkmal hinein? Warum wurde der tiefe Schacht bis hinab zum Grundwasser gebaut?', rätselt Däniken, der auch die Auslegungen von alten Überlieferungen, auch religiöser Art, hinterfrägt. Vielleicht ist er gerade deswegen ein gläubiger Mensch, der nach eigenem Bekunden jeden Tag betet. Natürlich vergisst der geschäftstüchtige Schweizer nicht, auf seinen 'Mystery Park' in Interlaken hinzuweisen, seit zwei Jahren 'ein Magnet für viele Menschen', so Däniken, dessen Karriere mit dem Erstlingswerk 1966 ('Erinnerungen an die Zukunft') begonnen hatte.