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Ungeahnte "Freiheit"

Clemens-Kessler-Heim

Ungeahnte "Freiheit"

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    Ungeahnte "Freiheit"
    Ungeahnte "Freiheit" Foto: Heiko Wolf

    "Uns Bewohnern gibt er viel Freiheit", freut sich Anna Maier (Name geändert) über den Gerontogarten im Clemens-Kessler-Altenheim in Marktoberdorf: "Deshalb versucht auch jeder, den Garten in Ordnung zu halten." Die 1922 geborene Seniorin hat die Beerensträucher und die mit Baldrian, Salbei, Salat und Zitronengras bepflanzten Kräuter-Hochbeete dort selbst mit angelegt. Besonders freut sich Anna Maier über die erntereifen Radieschen - wovon sie dem staunenden Reporter gleich ein paar in die Hand drückt.

    Angelegt wurde der demenzgerecht eingerichtete Gerontogarten im Clemens-Kessler-Heim bereits vor etlichen Wochen (wir berichteten). Er ist ein zentraler Baustein bei der Neugestaltung der Freiflächen dort. Diese fördert die ARD-Fernsehlotterie mit knapp 85000 Euro. Offiziell eröffnet wird der Gerontogarten von Heimleiterin Lieselotte Hempel und BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Hofmann aber erst am morgigen Samstag.

    Nur ungiftige Kräuter

    Wie Annemarie Heider vom Sozial- und Betreuungsdienst des BRK-Seniorenheims betont, kann der Garten im Innenhof inklusive der vergrößerten Terrasse und des Brunnens von den circa 20 demenzkranken Heimbewohnern im geschlossenen Bereich auch selbstständig genutzt werden. Deshalb seien alle dort angepflanzten Sträucher, Blumen und Kräuter völlig ungiftig.

    Als Betreuerin käme man zudem im Garten mit den Bewohnern gut ins Gespräch. "Diese erinnern sich dann zum Beispiel daran, wie sie selbst früher Kartoffeln oder Tomaten angepflanzt haben", sagt Annemarie Heider. Dadurch würden die Bewohner des gerontopsychiatrischen Bereichs geistig aktiviert.

    Benutzbar ist der Gerontogarten aber nicht nur von den 20 Demenzkranken, sondern auch von den übrigen 84 Heimbewohnern. "Das ist wichtig. Auf diese Weise können wir alle Bewohner unter Aufsicht zusammenführen", betont Heider.

    Auch ein Bewegungsparcours

    Zudem sind Betreuungsangebote im Freien im Clemens-Kessler-Heim bislang Mangelware. Was sich aber ebenfalls bald ändern soll. Wie berichtet, wird vor dem Haus (zum Mühlsteig hin) ein Bewegungsparcours entstehen - der Kneipp-Elemente enthält und auch der Öffentlichkeit offenstehen soll. "Die Ausschreibungen laufen", berichtet Heider. "Nun freuen wir uns aber erst einmal darüber, dass der Gerontogarten so gut wie fertig ist."

    Sie bedauert nur, dass aufgrund des weit gehend verregneten Mais und Junis sowie der anhaltenden Hitze danach von den Sträuchern noch nicht viel zu sehen sei. (hkw)

    Interessierte sind morgen, Samstag, zur Eröffnung des Gerontogartens von 14 bis 16 Uhr ins Clemens-Kessler-Heim eingeladen.

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