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"Und dann spürt man Jesus im Herzen"

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"Und dann spürt man Jesus im Herzen"

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    Füssen/Rieden am Forggenee "Gott hat mich lieb und ich möchte sein Kind sein." Mit diesem Satz bekunden Viola und Vivien Lutz am Ostersonntag in der Riedener Pfarrkirche ihre Bereitschaft zur Taufe. Das haben die siebenjährigen Zwillinge aus der Achmühle in Füssen in ihrem Katechumenat, ihrer Taufvorbereitung, bei zwei Ordensschwestern in Roßhaupten gelernt. Vivien erklärt was bei der Taufe passiert: "Da spürt man was im Herzen, das ist Gott oder Jesus".

    Die ganze Familie fiebert mit Maria Lutz und ihren Töchtern dem großen Tag entgegen. Vor allem Uroma Frida Dittrich und die Großeltern Christine und Leo Lutz. Alle sind glücklich, dass Vivien und Viola diesen Tag erleben dürfen. Denn lange bangte man um ihr Leben. Sie wogen nur 770 und 1150 Gramm, als sie im Klinikum Augsburg an Allerheiligen 2001 zur Welt kamen - 13 Wochen zu früh. "Die Ärzte haben gekämpft, die Kinder auch, das sind bis heute kleine Kämpfer", so Maria Lutz. Die Mutter ist katholisch erzogen, liebt Berg- und Feldmessen und hat eine gute Beziehung zum Himmel. Trotzdem verzichtete sie darauf, ihre Kinder nottaufen zu lassen. "Die Babys, die auf der Station getauft wurden, sind fast alle gestorben das war ein schlechtes Omen.

    " Trotzdem hat der Glaube geholfen, davon ist Maria Lutz überzeugt. "Denn Pfarrer Hans-Ulrich Schneider, der hat damals schon für meine Mädchen gebetet." Als alle drei endlich daheim waren, gab es jede Menge Stress, Rennerei und Aufregung - nur Viola und Vivien wuchsen heran und entwickelten sich zu richtigen Sonnenscheinen. Immer wieder wurde in der Familie über die Taufe nachgedacht, doch Maria Lutz entschied sich zu warten, "bis sie das richtig mitbekommen". Jetzt, wo die Zwillinge in der Schule sind und Religionsunterricht ansteht, war der richtige Zeitpunkt.

    Oma und Opa Lutz fuhren ihre Enkeltöchter jeden Freitag zur Taufvorbereitung. "Es ist unglaublich, was die beiden da alles gelernt haben. Die sind jetzt richtig bibelfest", staunt Mama Maria. Vivien ist besonders die Bergpredigt in Erinnerung geblieben, "da hat Jesus aus einem Brot ganz, ganz viele gemacht." Viola erinnert sich noch genau an die Fahrt nach Augsburg zu Bischof Mixa, als eine der Ordensschwestern den Finger in die Autotür einklemmte und fast zu spät kam zur Messe im Dom. "Das war toll, der Bischof hat uns alle aufgerufen und sogar meinen zweiten Namen gewusst - Elisabeth."

    Am Sonntag ist es nicht der Dom, sondern die Pfarrkirche in Rieden. Füssens Pfarrherr ist damit einverstanden, dass sein Riedener Kollege Pfarrer Schneider Viola und Vivien tauft. Er wiederholt das, was einst Johannes mit Jesus tat. Vivien: "Das haben wir in einem Film gesehen. Da hat ein Mann den Jesus ganz untergetaucht im Wasser " Viola: "Im See Genezareth war das. Und dann haben wir keine Sünden mehr."

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