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Umsteuern und die Ursachen bekämpfen

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Umsteuern und die Ursachen bekämpfen

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    Kempten (be). - Ein Siebtklässler, der angetrunken zum Unterricht kommt. Eine 14-Jährige, der man den Magen auspumpen muss. Jugendliche, die am Wochenende regelmäßig betrunken und pöbelnd durch die Stadt ziehen - die Probleme von Alkoholkonsum bei Jugendlichen waren Anlass für die Stadt Kempten, aktiv zu werden. Aber was kann eine Stadtverwaltung tun, um dem entgegenzuwirken? Umsteuern, meinte Oberbürgermeister Dr. Ulrich Netzer, nicht abwarten, bis jemand anderes die Initiative ergreife. So entstand die Aktion 'leben statt schweben', eine Kampagne zum bewussten Umgang von Jugendlichen mit Alkohol. 'leben statt schweben' will - wie es bei der offiziellen Eröffnung hieß -, die Ursachen bekämpfen, 'damit am Ende nicht an den Symptomen kuriert werden müsse', machte Netzer deutlich. Denn viele Jugendliche trinken viel zu früh und viel zu stark Alkohol.

    Fachkräfte aus Schule, Jugendarbeit, Suchtberatung, Jugendhilfe und Polizei sahen deshalb dringend Handlungsbedarf. Die Kampagne will vor allem Multiplikatoren in ihrer Arbeit mit Jugendlichen für die Auswirkungen durch Alkoholmissbrauch sensibilisieren, Schüler und Jugendliche direkt ansprechen und in einer Medienkampagne auf die Gefahren von Alkohol hinweisen. Dabei sollen Verhaltensänderungen aufgezeigt und nicht allzu viele Botschaften mit auf den Weg gegeben werden. Und weil eine Stadtverwaltung nicht alles selbst machen müsse (auch nicht alles finanzieren könne), so der OB, fanden sich mit der Allgäuer Zeitung, Feneberg, dem Fachdienst für Suchtfragen des Landkreises Oberallgäu, Polizei, Stadtjugendring, Sparkasse Allgäu und AOK ideelle und materielle Sponsoren. Weil 'uns die Zukunft unserer Kinder am Herzen liegt und wir uns unserer sozialen Verantwortung bewusst sind', kamen laut AZV-Geschäftsführer Markus Brehm auch schnell Sponsoren zusammen. Mit der Kampagne wolle man Jugendliche aus ihrem Dämmerzustand reißen, das Leben bewusst zu nutzen. 'Rechtzeitig und umfassend gegensteuern' sei deshalb das besondere Anliegen von Regina Liebhaber (Jugendbeauftragte des Stadtrats). 30 Prozent der Jugendlichen trinken gefährlich viel Alkohol - das bereite Sorge. Mit 'leben statt schweben' habe man eine Kampagne entwickelt, die auf die städtischen Gegebenheiten zugeschnitten sei, mit der Multiplikatorenschulung als Herzstück. Ziel sei unter anderem, Strategien zum Umgang mit Alkohol zu entwickeln, ein Netzwerk aufzubauen, dem 'Problem ganzheitlich' zu begegnen.

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